Archiv der Kategorie: Presse

Wenn die Kommune gegen den Artenschutz arbeitet…

Share Button

Am 26. Januar 2023 hat die Gemeinde Oberthal im Endbereich der Alten Trierer Strasse, wo sie auf die Landstrasse 319 trifft, Baumfällmaßnahmen durchgeführt.

Google Maps Bild

Leider ist es schon Routine bei Kommunen, solche Flurbereinigungsmaßnahmen durchzuführen, obwohl in Zeiten von Artensterben und Klimawandel eigentlich allen bewusst sein müsste, dass jede solche Maßnahme auch negative Auswirkungen hierauf besitzt.

In den meisten Fällen wird als Begründung schon fast obligatorisch die Verkehrssicherheit aufgeführt, ein übliches Totschlagargument, gegen welches man kaum etwas auszurichten vermag. Gelegentlich sind es aber auch innere Fäulnis oder schlicht Pilze, die die Bäume befallen. Immerhin bei den Begründungen der Maßnahmen entwickeln die Verantwortlichen in den Kommunen bemerkenswert viel Ideenreichtum.

Naturfreunden erzeugen solche Bilder keine Freude. Hier auf dem Foto erkennt man 5 Baumstämme, was zuvor Espen und Salweiden waren. Auch eine Eiche fiel dem Massaker zum Opfer. Es ist sicher nicht mit den Ausmaßen im Regenwald Südamerikas zu vergleichen, aber bekanntlich macht auch „Kleinvieh Mist“…

Die aufgestapelten frisch gefällten Stämme zeigen aus meiner Perspektive als Laie keine Auffälligkeiten, dass die Bäume abgestorben gewesen wären. Eventuell der dicke Stamm zeigt Alterserscheinungen. Jedoch alle Bäume entwickelten noch ein grünes, ausgiebiges Blätterdach, wie auf der Luftaufnahme zu erkennen.

Aus der gegenüberliegenden Perspektive erscheint der Anblick noch trostloster. Die Bäume gaben dem beliebten Wander- & Fahrradweg an dieser Stelle ein fast idyllisches Flair und spendeten Schatten.

In Zukunft wird in den Sommermonaten auch hier die Sonne die Böden noch massiver austrocknen. Aber auch der Umstand, dass hier ein elementares Biotop, wenn auch eher unscheinbar, vernichtet wurde, macht zumindest mich sehr traurig.

Aufgrund der Regenrinne, die mindestens das halbe Jahr Wasser führte, lebten hier viele Reptilien wie die Ringelnatter und andere heimische Schlangenarten und auch viele Amphibien wie Kröten und Lurche. Deren Lebensgrundlage dürfte damit zerstört sein.
In den Baumlöchern überwinterten Siebenschläfer. Es ist völlig unklar, was mit den Tieren jetzt geschehen ist…

Aber auch der Große Schillerfalter (Apatura iris) konnte ich hier regelmäßig nachweisen. Es war ein typisches Habitat für die gefährdet eingstufte Schmetterlingsart.

Wann endlich stellen sich die Kommunen ihrer Verantwortung gegenüber der Natur, anstatt stets darum bemüht zu sein,  in ihrem Verantwortungsbereich eine gepflegte Optik aus Sicht der biederen Ordnungsgesellschaft nachzueifern?

Share Button

Warum sieht man so viele Brennesselfalter?

Share Button

Als sogenannte Brennesselfalter bezeichnet man die Arten

Aglais urticae (Kleiner Fuchs)

Kleiner Fuchs (Aglais urticae)

Aglais io (Tagpfauenauge)

Aglais io (Tagpfauenauge)

Vanessa atalanta (Admiral)

Vanessa atalanta (Admiral)

Araschnia levana (Landkärtchen)

Araschnia levana (Landkärtchen)

Die Raupen dieser Arten leben fast ausschließlich auf Brennesseln. Ihr Vorkommen und die Häufigkeit hängt neben anderen Umständen maßgeblich von der Existenz der Futterpfanzen in der Umgebung ab.

Im Sommer 2021 scheinen diese Falter recht häufig aufzutreten. Zumindest kann man anhand von Beobachtungen vieler Schmetterlingsfreunde dies daraus schließen. Selbst kann ich das aus meinem direkten Beobachtungsbereich (eigener Garten im nördlichen Saarland) absolut bestätigen. Lediglich das Landkärtchen hat sich zumindest hier noch nicht blicken lassen.

Immerhin ist es toll, wenn man diese farbenprächtigen Falter so häufig erblicken kann, zumal sie auch noch recht standorttreu sind.

Doch weshalb sind ausgerechnet diese Falter in diesem Sommer so überproportional präsent? (Im Vergleich zu den 70er oder 80er Jahren ist das allerdings nicht zu betrachten. Da war das völlig normal.)

Wie bekannt ist, spielen etliche Faktoren eine Rolle hierfür. Die Wetterbedingungen sind essentiell. So machte der extrem regenreiche Mai in unserer Region den Raupen keine großen Probleme, wo hingegen andere Arten dadurch weniger häufig auftraten.  Die Witterungsbedingungen haben also großen Einfluss auf die jeweiligen Entwicklungsstadien. Falter, die vorwiegend im Mai fliegen, traf es diesmal hart. Raupen hingegen hatten aus dem gleichen Grund mehr Schutz vor fliegenden Parasiten wie Raupenfliegen oder Schlupfwespen. Diese bevorzugen eben auch trockene Flugtage.
Zudem gedeihten die Raupenfutterpflanzen ziemlich gut. Die Brennesseln in der hinteren Ecke im Garten schossen auf Höhen jenseits eines Meters. Auch im Weggraben am nahegelegenen Rad- und Wanderweg gedeihten die Pflanzen prächtig.

Mitunter entscheidend jedoch für die hohe Populationsdichte war meiner Einschätzung und Beobachtung nach, auch dass durch den verregneten Mai die kommualen Mähtrupps der Bauhöfe deutlich später unterwegs waren. Erst gegen Ende Juni wurden zum ersten Mal die Wegränder wegrasiert. Die Raupen waren zu diesem Zeitpunkt weitgehend verpuppt. Sie konnten in größeren Mengen als üblich den Tötungsmaschinen entgehen, zumindest jene, die sich nicht innerhalb der Weggräben einen Platz zum Verpuppen suchten.

Ja, ich bin mir absolut sicher, dass die Mahd eine elementare Auswirkung auf Insektenpopulationen besitzt und man dies am Vorkommen der genannten Schmetterlingsarten sehr gut feststellen kann.

Dass andere Einflüsse wie Pestizide auf benachbarten Agarflächen oder Flächenversiegelung generell noch extremer Einfluss auf die Bestände von Insekten ausüben, steht außer Frage.

Ich habe 15 Raupen von Vanessa atalanta einsammeln können, bevor dann doch die Mähaktionen einsetzten. Diese Art verpuppt sich vorwiegend an der Futterpflanze selbst. Aus 5 Puppen bzw Raupen  schlüpften unterschiedliche Schlupfwespenarten. Das ist eigentlich noch ein guter Schnitt. Zählt man die Raupen dazu, die von anderen Fressfeinden in der Regel erbeutet werden, darf man von einer Rate von etwa 2% ausgehen, wie viele Eier es schaffen, Schmetterling zu werden. Also von 100 Eiern, die ein weiblicher Falter legt, werden 2 Nachkommen das Falterdasein erreichen. Wenn es drei oder gar vier sind, ist das eine glückliche Begebenheit.

Wenn man jetzt die menschlichen Einflüsse, wie zuvor erwähnt hinzunimmt, kann man sich erklären, weshalb die Biomasse an Insekten so dramatisch einbricht. Ein Ende ist nicht in Sicht…

Share Button

The same procedure as every year…

Share Button

Schon seit Jahren haben die politisch Verantwortlichen versprochen, etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen. Nicht erst die Krefelder Studie musste den letzten Realitätsverweigerern die Augen öffnen. Schließlich geht es inzwischen nicht mehr allein um Insekten, deren Existenz man ohnehin eher als überflüssig angesehen hatte. Es geht inzwischen auch um die Erhaltung von Nahrungsketten, was auch die Menschheit betrifft.

Geschehen ist bisher wenig bis eigentlich gar nichts.  Ein Verbot von Pestiziden begrenzt sich weitgehend auf Glyphosat, welches erst 2024 endgültig vom Markt genommen werden soll.  Aber das Gift, das tonnenweise in der Umwelt versprüht wird, ist nur ein Aspekt von vielen. Zu diesen Aspekten gehört auch das eher banale Rasenmähen, was zuweilen volkssportähnliche Züge angenommen hat.


Milliarden Insekten werden durch das Mähen von Wiesen auf einen Schlag getötet. Selbstverständlich müssen die Landwirte ihre Wiesen mähen, um Futter für das Vieh im Winter zu haben. Jedoch die Art und Weise, wie das geschieht, könnte ökologischer geschehen. Man sollte nicht die gesamte Fläche auf einen Schlag abmähen, sondern eben in mehreren Teilabschnitten. Auch die Intervalle von 3 bis 4 Mahden zwischen Mai und Oktober lassen keinerlei Erholung für die dort lebenden Organismen mehr zu. Außerdem wird mit modernen Mähmaschinen das Gras viel zu kurz abgeschnitten, oft sogar so bodennah, dass sogar der Staub vom Untergrund aufgewirbelt wird. Selbst wenn sich ein Räupchen oder ein Käfer noch vor dem Messer zu Boden fallen lassen konnte, war diese Flucht umsonst.

Noch schlimmer sind Mähaktionen, die vollkommen überflüssig sind.

Fahrbahnränder werden jedes Jahr mehrmals ebenfalls auf Bordsteinkante abgemäht. Für die Verkehrssicherheit würde sicherlich ein Meter ab Fahrbahnrand genügen. Ein Leitpfosten ist 1,10m hoch. Man kann daran leicht abschätzen, wie weit ins Gelände unnötigerweise gemäht wurde.

Überall sind sie unterwegs, die Trupps von den kommunalen Bauhöfen in ihren orangeroten Fahrzeugen.

 

Die Mahd von Wegrändern oder kommunalem Gelände scheint fester Bestandteil der Dienstpläne zu sein. Hier müssten eigentlich unverzüglich im Sinne der Artenvielfalt diese Maßnahmen neu organisiert und auf eine ökologisch sinnvolle Grundlage gestellt werden.
Wie will man hochgesteckte Klimaziele erreichen, wenn es nicht einmal gelingt, recht einfache Maßnahmen umzusetzen, welche nicht einmal auf Gegenwehr mächtiger Lobbyorganisationen stoßen würden?
Jedes Jahr das gleiche Spiel und eine Ende ist nicht in Sicht…

Share Button

Eichenprozessionsspinner – das Horrorinsekt der Kulturlandschaft

Share Button

Neulich habe ich im Garten eine Raupe vom Eichenprozessionsspinner gefunden.

Thaumetopoea processionea, wie das Tier mit wissenschaftlichem Namen genannt wird, ist berüchtigt und gefürchtet. Die Haare der Raupen führen teilweise zu heftigen allergischen Reaktionen.
Sie bilden regelrechte Raupennester an den Stämmen von Eichen, der Futterpflanze dieser Raupen. In den Gespinsten sind die Haare eingesponnen und die allergische Wirkung hält über Wochen und Monate an.  Zu Recht sollte man Kontakt zu den Gespinsten und den Haaren meiden.

Warum aber freut es mich, eine solche Raupe im eigenen Garten entdeckt zu haben?

Natürlich habe ich die Eiche, die an unser Grundstück grenzt, gründlich untersucht. Ich konnte kein Raupennest feststellen. Es handelt sich also um einen Einzelfund, was bei dieser Art doch eher erstaunlich ist. Sie leben gesellig in ihren Gespinsten oder wandern in einer Reihe dicht an dicht hintereinander, wenn sie auf Nahrungssuche gehen. Das hat ihnen auch den eigentümlichen Trivalnamen eingebracht.

Die Raupe wurde demnach vom Wind hergetragen, sodass die eigentliche Gefahrenstelle woanders zu verorten sein muss. Eine andere Möglichkeit wäre noch, dass ein noch halbwegs intaktes Ökosystem dafür gesorgt hat, dass die Massenausbreitung der Art nicht stattfinden konnte.

Jedes Jahr gibt es Horrormeldungen in den Medien über jene Eichenprozessionsspinner. Sie vernichten demzufolge ganze Wälder durch Kahlfraß und gefährden in Siedlungsnähe die menschliche Gesundheit. Die Ursachen hierfür schreibt man gern dem Klimawandel zu, weil das so einfach ist und von den eigentlich im Vorfeld begangenen Fehlern ablenkt.

Tatsächlich begünstigen trockene und warme Witterungsverhältnisse die Populationsdichte der Tiere, vorwiegend der Falter. Doch die wirklichen Gründe für die massenhafte Vermehrung der Art werden gern und wohl auch oft vorsätzlich verschwiegen.

Die Raupennester findet man hauptsächlich an alleinstehenden Bäumen in Parks oder an Strassenrändern. Auch an sonnenexponierten Stellen an Waldrändern kommen sie naturgemäß vor. Jedoch dort, wo der Mensch kaum oder gar nicht die natürlichen Lebensräume manipuliert, reguliert die Natur die Bestände der Falter und Raupen ganz allein.
Auf dem Speiseplan des Kuckucks steht beispielsweise sowohl Raupe als auch Imago von Thaumetopoea processionea. Auch Blaumeisen und andere Vögel verschmähen die Raupen vorrangig in der Brutzeit zur Aufzucht ihrer Jungen nicht. Weitere natürliche Feinde wie Wanzen, Raupenfliegen, Wespen und einige Laufkäfer haben sich auf die Raupen spezialisiert. Eigentlich gibt es keinen Grund, Panik vor einer Massenvermehrung der Eichenprozessionsspinner zu bekommen. Die Natur würde die Population regulieren. Jedoch verhindert ausgerechnet der Mensch, dass es funktioniert.
Parkanlagen werden regelmäßig gemäht, ebenso die Strassenränder. Kaum eine Fläche kann sich dem Ordnungswahn der kommunalen Dienste entziehen. Nicht von ungefähr findet man Eichenprozessionsspinner vorwiegend an Bäumen, die in einer kultivierten Umgebung stehen. Denn dort leben die natürlichen Fressfeinde nicht mehr. Deren Lebensraum wurde ja sorgfältig zerstört, also ordentlich gemäht und zurechtgeschnitten.

In den Niederlanden hat man mit Nistkästen für Blaumeisen tatsächlich Erfolge bei der Eindämmung der Eichenprozessionsspinner- Population erzielen können. Auch in Deutschland folgen einzelne Kommunen dieser Strategie. Man darf sich davon nicht zu viel erhoffen, denn wenn bereits eine Massenvermehrung stattgefunden hat, können die natürlichen Fressfeinde nur noch geringfügig etwas ausrichten. Im Juni, wo dann die Raupen nach der 3. Häutung so richtig „giftig“ werden, halten sich auch die Vögel von ihnen fern. Nur eine Kombination aus ökologischer Vielfalt kann auf Dauer helfen, die Eichenprozessionsspinner wieder auf eine verhältnismäßige Populationsdichte zurückzudrängen.

Ich kann mich hingegen entspannt zurücklehnen, denn mein Garten ist insektenfreundlich gestaltet worden und den Kuckuck höre ich gelegentlich auch rufen…

 

Share Button

Was machen die Blumenwiesen eigentlich im Winter?

Share Button
Blumenwiese des saarländischen Rundfunks auf dem Halberg

Das Insektensterben hat hervorgebracht, dass plötzlich viele Leute glauben, das Anlegen einer farbenprächtigen Blumenwiese würde jene Katastrophe mit dem Artenrückgang aufhalten. Gerade wenn Unternehmen oder Behörden unter eifrigem medialen Getöse solche Prestigeprojekte vorstellen, handelt es sich vorwiegend um öffentlichkeitswirksame Beruhigungspillen, um ansonsten so weitermachen zu können wie bisher…

Blumenwiese des saarländischen Rundfunks auf dem Halberg
Blumenwiese des saarländischen Rundfunks auf dem Halberg

Auch der Saarländische Rundfunk hat vor den Gebäuden der Sendeanstalt auf dem Halberg plakativ auch eine große Blumenwiese angelegt.  Dieses Engagement ist grundsätzlich begrüßenswert. Allerdings wurde auch hier der gleiche Fehler begangen wie so oft, wenn solche Projekte durchgeführt werden, ohne entomologische Expertise einzuholen. Da genügt eben nicht die Erfahrung eines Landschaftsgärtners und Botanikern.

Das entscheidende Problem entsteht mit der Mahd im Herbst. Denn wenn man eine Blumenwiese explizit wegen des Erhalts der Insektenpopulationen anlegt, muss man das auch im Bewusstsein tun, dass diese Insekten über die Wintermonate nicht wie Zugvögel in den Süden wandern und im Frühjahr zum gedeckten Tisch zurückkehren. Der überwiegende Teil der Insekten überwintert genau in diesem Habitat, indem sie leben.

Die Mahd im Herbst killt bereits einen Großteil der Lebewesen im Lebensraum Wiese. Insbesondere wenn zum Mähen die konventionellen Mähmaschinen zum Einsatz kommen, die mit ihren Mähwerken alles kleinhächseln und in einen Auffangsack blasen.

Mäht man schonend mit Balkenmäher oder gar mühsam mit Sense, so nutzt diese schonende Form des Mähens auch wenig, wenn das Schnittgut nicht über Winter liegen gelassen wird. Die meisten Insekten überwintern als Larven oder Eier, manche auch als Puppen an Pflanzenstengeln. Arten, die in oder auf dem Boden überwintern, benötigen das Schnittgut als schützende Schicht vor Schnee und Eis.

In unberührter Natur gibt es kein Mähen. Dort knicken die Grashalme vom Wind um und der Rest wird vom Schnee niedergedrückt. Dort knabbern die Rehe und Hasen das Gras ab.

Die Raupe vom Wegerich- Scheckenfalter (Melitaea cinxia)  überwintert gemeinschaftlich in einem Gespinst in Bodennähe. Nur selten krabbeln sie im Winter hervor.

Die Raupe des Mauerfuchses (Lasiommata megera) gehört auch zu jenen Wiesenbewohnern, die sogar im Winter aktiv sind und sich zum Fressen aus ihren Verstecken heraus wagen.

Die Puppe des Aurorafalters (Anthocharis cardamines)  hängt hervorragend getarnt an verdorrten Zweigen der Futterpflanze seiner Raupen, vorwiegend Wiesenschaumkraut und Knoblauchraute.

Naturbelassene Wiesen sind die Lebensräume dieser Schmetterlingsarten und noch vieler anderer Arten mehr. Als Falter taumeln sie über die Blüten, aber als Eier, Raupen und Puppen, was nicht selten 90% eines Schmetterlingslebens beansprucht, sind sie auf eine möglichst naturbelassene Wiese angewiesen. Jeder menschliche Eingriff zerstört Millionen Insektenleben auf wenigen Quadratmetern.

Der gute Wille, einen Beitrag gegen das Insektensterben zu leisten, scheitert meistens an der falschen Vorgehensweise.

Share Button

Ein Stückchen mehr Cyber Sicherheit…

Share Button

Hackerangriffe beinflussen Wahlen, Schadsoftware legt 100000 DSL- Anschlüsse lahm und Cyber- Kriminaliät nimmt ständig zu.

Horrorszenarien prägen die Medienberichterstattung bei Internet- Themen. Vieles davon läßt sich durch Medienkompetenz verhindern und noch einiges mehr mit den richtigen Werkzeugen. Wenn man  einige vermeintlich unverzichtbare gegen quasi adäquat gleichwertige austauscht und selbst etwas besser aufpasst, kann man manchem virtuellen Ungemach ausweichen.

Bei Windows- Betriebssystemen ist es ratsam, Produktivsysteme nicht mit adminstrativen Benutzerrechten zu verwenden. Das schützt mehr als alle Anti- Viren- Produkte zusammen. Ein aktuelles Patchlevel der installierten Programme und des Betriebssystems selbst sind eigentlich selbstverständlich. Mit ausreichend Medienkompetenz und den richtigen Konfigurationen kann kaum noch etwas passieren.

Die Wahl des Browsers ist bereits essentiell. Quelloffene Produkte wie der Mozilla Firefox sollten den Vorrang bekommen, denn damit ist ein unbemerktes Ausspähen von persönlichen Daten durch den Hersteller weitgehend ausgeschlossen. Schließlich kann man durch einige geschickte Eingriffe den Sicherheitsstandard noch erhöhen. Am Beispiel des Mozilla Firefox könnte das etwa so aussehen:

 

In den Firefox- Browser lassen sich etliche mehr oder weniger nützliche Zusatzprogramme (AddOns) installieren. Einige davon machten unrühmliche Schlagzeilen, weil sie eben entgegen ihrer ursprünglichen Funktion Datenspionage betrieben. World of Trust (WoT) wurde diesbezüglich entlarvt. Nach bestem Wissen und Gewissen und einer technischen Analyse werden hier nur AddOns verwendet, die nach derzeitigem Wissensstand keine Daten ohne Zustimmung des Benutzers sammeln.

Punkt 1:

 

FlagFox ist ein AddOn, welches optisch gleich anzeigt, wo sich der Server, auf welchem das aktuell besuchte Onlineangebot verwaltet wird, beheimatet ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass deutschsprachige Angebote auf ausländischen Servern gehostet werden. Dennoch ist es hilfreich, wenn man im Zweifel etwas genauer nachsehen kann. Beim Klick auf die Länderflagge werden umfangreiche Angaben zur besuchten Internetseite dargeboten. Es lässt sich damit feststellen, wer für die entsprechende Domain verantwortlich ist.  Man muss selbst entscheiden, inwieweit man die Internetseite als seriös betrachtet.

 

Google ist der uneingeschränkte Marktführer bei den Suchmaschinen. Allerdings ist Google auch gleichzeitig der größte Datensammler. Man kann das ignorieren oder aber Alternativen verwenden. Die Suchmaschine Startpage verwendet die Google- Datenbanken, aber versichert dem Nutzer, keine Daten zu sammeln und ihm Anonymität zu gewährleisten. Es gibt noch weitere Suchmaschinen, die ebenfalls datenschutzfreundlich ihre Dienste anbieten. Diese können bei den Sucheinstellungen des Firefox integriert werden. Will man keinesfalls auf Google verzichten, so sollte man wenigstens eine verschlüsselte Variante (https oder ssl) des Suchanbieters verwenden.

Punkt 3:

Quasi unbemerkt sammeln sogenannte Tracker, die als Programmcode in vielen Internetseiten versteckt sind, Daten der Besucher. Das geschieht völlig heimlich und ohne Zustimmung der Nutzer. Mit diesen Daten lassen sich umfangreiche Nutzer- und Bewegungsprofile erstellen. Ghostery verhindert diese Art der Datenspionage weitgehend. Man kann das Tool individuell einstellen und zur Funktionalität mancher Bereiche einzelne freischalten. Mit Zustimmung (Opt In Verfahren) werden Daten an den Hersteller versendet, damit einerseits neue Tracker einbezogen werden können und andererseits Drittanbietern die Information bereitgestellt wird, wo welche Tracker blockiert werden. Das ist dann im Prinzip auch eine Datensammlung, allerdings muss man daran nicht partizipieren und kann selbst darüber entscheiden.

 

Diverse Einstellungen erlauben dem Benutzer, als nützlich empfundene Tracker auch einzuschalten. So werden Facebook- Login oder Like- Buttons auf externen Internetseiten ebenfalls als Tracker identifiziert. Denn auch sie sammeln Daten. Es ist somit möglich, Sicherheit und Funktionalität individuell zu beeinflussen.

Punkt 4:

Eine Kalenderfunktion mit Termineingaben ist nützlich und auch hier bietet Google seine Dienste an. Allerdings steht für Google auch hierbei das eigene Geschäftsmodell im Vordergrund, auch wenn der Google- Kalender sehr bedienerfreundlich und umfangreich ist.

 

Als Alternative kann man das AddOn ReminderFox verwenden, was auch die Möglichkeit bietet, den Kalender mit anderen Leuten zu teilen. Das ist jedoch nicht so bequem wie beim Google- Kalender und auch nicht für Smartphones verfügbar, dennoch ein recht nützliches Tool, wenn man einen datenschutzfreundlichen sowie interaktiven Online- Kalender sucht.

Punkt 5:

Ähnlich wie FlagFox arbeitet auch das AddOn TCPIPUtils.

 

Man kann sich unter den beiden Tools nach eigenen Vorlieben das ansprechendere auswählen oder auch beide parallel verwenden.

Punkt 6:

Anonymisierung ist ein wesentlicher Bestandteil von sicherer Internetnutzung und ausgesprochen wichtig für Leute, die womöglich politisch verfolgt werden. Ungeachtet der jeweiligen Situation bietet anonymoX eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich anonym in der virtuellen Welt zu bewegen, indem die eigene tatsächliche IP- Adresse durch eine andere ersetzt wird. Eine Rückverfolgung ist praktisch ausgeschlossen.

 

 

 

 

 

 

 

Weniger auf den eigenen Computer, sondern mehr auf den kompletten Internetanschluss zielt Shodan ab.

Eigentlich handelt es sich hierbei um eine spezielle Suchmaschine, die vorwiegend auf das „Internet of Things“ zugeschnitten ist und aufzeigt, wie gut oder schlecht das „Ziel“ gesichert ist. Offene Ports sind hierbei die essentiellen Schnittstellen. Ports, die nicht benötigt werden, sollten geschlossen werden. Smart Home Geräte, die bequem über UPnP am DSL- Router betrieben werden, können dadurch schnell zu Unsicherheitsfaktoren und Ziel für Hacker werden.

Dass auch immer noch gefälschte Emails Schadsoftware auf Computer installieren können oder zu falschen Handlungen motiviert von Betrügern führen, kann eigentlich ebenfalls weitreichend unterbunden werden.

Zunächst möchte ich an dieser Stelle eine merkwürdig klingende Frage stellen:

Wer hat bereits unglückliche Erfahrungen mit Schadsoftware machen müssen, obwohl mindestens eine Sicherheitssoftware installiert gewesen ist?

Wer diese Frage mit „Ja“ beantworten muss, muss gleichzeitig sein eigenes Sicherheitskonzept in Frage stellen. Was nützt ein Anti- Viren- Programm, wenn es nicht vor den Gefahren schützt, weshalb man es installiert hat? Zu Anfang des Artikels wurden einige wichtige Elemente eines praktikablen Sicherheitskonzeptes erwähnt. Anti- Viren- Software ist nicht völlig überflüssig, aber man darf sich auch keinesfalls darauf verlassen und in dem Glauben agieren, man sei vor Malware geschützt.

Nach wie vor sind gefälschte Emails ein adäquates Mittel, Computernutzer auszutricksen. Mozilla bietet mit dem Emailclient Thunderbird eine komfortable Lösung zum Verarbeiten von Emails. Und ein recht nützliches AddOn gibt es für diesen Emailclient.

MailHops zeigt ähnlich wie im Firefox das Tool Flagfox eine Länderflagge an, womit man schnell die tatsächliche Herkunft der Email feststellen kann. Egal wie echt die Fälschung auch wirken mag, es wird eher unwahrscheinlich sein, dass Amazon eine Bestellbestätigung aus Istanbul über den Umweg der Britischen Jungferninseln versenden würde.

Sicherheit könnte so einfach sein…

FirefoxConfig

ThunderbirdConfig

Diese beiden Downloads konfigurieren bereits installierte Mozilla- Produkte so um, dass die hier vorgestellten Tools automatisch integriert werden. Existiert weder Firefox noch Thunderbird, installiert das jeweilige Tool die aktuell mit den Tools kompatible Version des Mozilla- Produktes. Auch veraltete Versionen von Browser oder Emailclient werden erkannt und auf die aktuell getestete Version hochgerüstet.  Bestehende Konfigurationen werden zuvor gesichert, falls man es vergessen haben sollte.

 

 

Share Button

Geiz ist geil und kann trotzdem teuer werden!

Share Button

Innovationsmangel kann man Online- Betrügern wohl kaum vorwerfen. Ziemlich ausgefeilt und unter den Augen der Verantwortlichen bei Amazon treiben jene Betrüger ihr Spiel im Amazon Marketplace.

 

Amazon weißt zwar stets darauf hin, dass man Aufforderungen nach Bezahlmethoden außerhalb von Amazon nicht Folge leisten soll, dennoch werden derartig offensichtliche Betrugsversuche zugelassen. Im Anzeigefeld „Zustand“ steht für gewöhnlich entweder „neu“ oder „gebraucht“ bzw. noch so etwas wie „gebraucht, aber wie neu“, jedoch wenn dort eine Aufforderung zu finden ist, die dazu animiert, vor der regulären Kaufabwicklung eine ominöse Emailadresse zu kontaktieren, sollten die Alarmglocken klingen…

Tatsächlich funktioniert der generelle Amazon- Bestellprozess wie gewohnt, zumindest dem Anschein nach.

 

Allerdings erhält man eine gefälschte Email, die angeblich von Amazon stammen sollte, wenn man zuvor mit der angegebenen Emailadresse Kontakt aufgenommen hatte.

 

Die Emailadresse lautet in diesem Fall zahlungen@amazon-bestellen.net und ist so gestaltet, wie man es von Amazon her kennt. Allerdings handelt es sich nicht um eine offizielle Amazon- Emailadresse. Wie eine Analyse ergibt, hat diese Email einen umständlichen Weg über die Türkei und Tortola (Britische Jungferninseln) eingeschlagen. Das ist merkwürdig, wenn der europäische Unternehmenssitz von Amazon doch in Dublin (Irland) zu verorten ist. Der Text in schlechtem Deutsch sollte selbst den naivsten Schnäppchenjäger überzeugen, dass hierbei etwas faul sein muss.

 

Angeblich gab es nur einen einzigen Smart TV dieser Sorte beim Amazon– Marketplace- Händler X. Y GmbH, übrigens einer Firma für Stahl- und Apparatebau aus Baden- Württemberg, die kurioserweise auch Unterhaltungselektronikartikel zu unschlagbar günstigen Preisen anbieten soll. Jetzt erscheint das quasi gleiche Angebot bei einem anderen Händler (tRÄNENpALAST, Berlin), aber die gleiche ominöse Emailadresse (xcvx80@*web.de) erscheint im Feld „Zustand“.

Geht man nicht auf das Angebot ein, was ohnehin ein Fake ist, wird die Bestellung ohne Angabe von Gründen storniert.

 

Das geschieht dann offiziell über Amazon, womöglich durch den Shop- Betreiber. Es bleibt daher unklar, inwieweit der entsprechende Online- Shop in den Betrug involviert ist. Es besteht jedoch auch der begründete Verdacht, dass die Betrüger an die Zugangsdaten des entsprechenden Marketplace- Shop Betreibers gelangt sind und dessen Shop nun für den Betrug temporär missbrauchen. Demzufolge gehen viele Amazon– Marketplace Shop- Betreiber nicht sonderlich sorgfältig mit ihren Zugangsdaten um.

Ein Kontakt bei einem womöglich gekaperten Marketplace- Betreiber ergab, dass dieser über einem gehackten Amazon– Marketplace  Account klagte, aber dennoch keine juristischen Maßnahmen einleiten wollte.

Schließlich erhalten potentielle Kunden, die das perfide Spiel bis dahin mitgemacht haben, eine gefälschte Amazon– Email.

 

Man sollte sich dringend an den Hinweis von Amazon erinnern (siehe 1. Abbildung), dass man keine Zahlungen außerhalb von Amazon leisten soll. Das Konto gehört definitiv nicht Amazon, wie eine IBAN- Prüfung ergibt:

Quelle: https://www.iban-rechner.de/iban_validieren.html
Quelle: https://www.iban-rechner.de/iban_validieren.html

 

Und die Emailadresse des Absenders dieser gefälschten Amazon– Email lautet: bestellbestatigung@swsamazoncentral.com, also sicher nicht ein Amazon– Account.

Genau genommen sollten diese Recherche- Ergebnisse den Ermittlungsbehörden ausreichen, um die Betrüger aufspüren zu können, zumal Rumänien ein Mitgliedstaat der EU ist…

Share Button

Saarland Weihnachts- Challenge

Share Button

Der gemeine Saarländer besitzt in seiner evolutionsbiologischen Charakteristik eine gelassen gemütliche Grundkonstitution. Das ändert sich schlagartig mit Beginn der Adventszeit…

Wer nicht pünktlich zum 1. Advent eine Fichte oder mindestens eine Kirschlorbeerhecke  im Vorgarten mit einer 200 LED Lichterkette als ernsthafte Konkurrenz zur kommunalen Straßenbeleuchtung ausgestattet hat, muss damit rechnen, tags darauf zum empörten Gesprächsthema an der Wursttheke zu avancieren. Eine vorweihnachtliche  „Challenge“, wie man heutzutage inoffizielle Wettkämpfe von bisweilen derber Sinnlosigkeit nennt, hat die Saarländer jäh aus ihrer Lethargie entfesselt.

Schlehdorn Walter aus der Friedhofsgasse, ehemaliges Grubenrind und autodidaktischer Schwenker- Bastler, legt mit seiner Dachrinnen- Mobilkonstruktion die Messlatte für die Beleuchtungskonkurrenz gewaltig hoch an. Ein beleuchteter Schlitten samt 8 Rentieren aus selbst geflochtenem Schießdraht rollt die 10 Meter lange Hausfront, angetrieben von einem ausgebauten Waschmaschinenmotor, entlang. Der modifizierte Schleudergang des einstigen Haushaltsgeräts katapultiert das Gefährt am Ende seiner Fahrt zum Ausgangspunkt zurück, sodass man das etwa 2 Meter lange Lichtobjekt mit einem tieffliegenden Kometen verwechseln könnte. Den Bremsmechanismus hat der ambitionierte Bergmannskumpel noch nicht ausgereift perfektionieren können, was Zweifel daran aufkommen lässt, dass sein Konstrukt bis zum Heiligabend durchhalten wird.

Nachbar Schmitt Ewald war selbstverständlich nicht untätig und mit investigativer Energie, welche er seit seiner Pensionierung als Steuerbeamter in keiner Weise verlernt hat, konnte er sich seit Juli auf das Projekt des Kontrahenten vorbereiten. In diesem Jahr soll mit ausgefeilter Computertechnik der monströsen Mechanik aus der unmittelbaren Nachbarschaft effektiv entgegen gewirkt werden. Jede seiner insgesamt 1200 Dachziegel hat er mit einer Multicolorleuchtdiode bestückt, welche einzeln per Funksignal angesteuert werden können. Im Wechsel der frequenzabhängigen Tonhöhe des Weihnachtsliedes „Oh Tannenbaum“ erleuchtet rhythmisch und in Farbe die zur Straße um 38 Grad geneigte Dachfläche, sodass er sich hierfür eigens eine Feuerwerksgenehmigung der Klasse 2 von der zuständigen Gemeindeverwaltung einholen musste.

Etwas gediegener, allerdings nicht weniger aufwendig will Großfamilie Kannengießer der weihnachtlichen Vorfreude begegnen. Sie bewohnen mit 3 Generationen und insgesamt 13 Einzelpersonen das mehrstöckige Gebäude am Ende der Gasse. Es handelt sich um ein landestypisches Doppelhaus, wobei beide Fronthälften nach architektonischer Präzision vollkommen gleich auszusehen scheinen. Die ungewöhnlich vielen, allerdings auch putzig kleinen Fenster können praktischerweise wie eine zweistellige Digitalanzeige zweckentfremdet werden. Mit ebenso vielen Zeitschaltuhren werden eigens angebrachte Leuchtelemente in den Fensterrahmen so gesteuert, dass in korrekter Kombination der jeweilige Kalendertag als Gesamtkunstwerk die Hauswand schmückt.

Weniger ambitioniert gibt sich der bekennende Langzeitarbeitslose Müller Erwin, indem er einen Ring Lyoner schlicht mit 4 Bierflaschen ziert. Jeden Adventssonntag öffnet er ein Pils und prostet genüsslich den Nachbarn zu, welche in Unverständnis kopfschüttelnd vom Fenster verschwinden, sobald sie sich entdeckt fühlen.

Als vor 8 Jahren zugezogener, ehemaliger Pfälzer hat es der Klostermann Manfred ungleich schwerer, seine durchaus vorbildlichen Integrationsbemühungen erfolgreich voranbringen zu können. Mit einer Flutlichtkonstruktion provozierte er im vergangenen Jahr einen kollektiven Besuch von Mitarbeitern der Flugsicherung und des Bundesgrenzschutzes. Es führte zur abrupten Disqualifikation im vorweihnachtlichen „Contest“ und zu Abzügen in der B- Note durch den Vorstand des Heimatvereins beim Frühschoppen nach dem Hochamt. Sozusagen „gelb vorbelastet“, aber keineswegs entmutigt, trägt sein Engagement endlich die erhofften Früchte. Sichtlich beeindruckt registriert die kritische Nachbarschaft seine imposante Beamer- Projektion von Fußballergebnissen in Echtzeit beginnend mit der Kreisliga bis zur Bundesliga. Die fensterlose linke Hauswand eignet sich hervorragend als Projektionsfläche, während 5 speziell dafür gepflanzte Douglastannen als dezente Umrandung eine räumliche Wirkung ausstrahlen.

Das Saarland ist bestens vorbereitet, Weihnachten kann kommen. Wie begegnet ihr eigentlich dieser alljährlichen Herausforderung?

Share Button

Passivrauchen per WhatsApp!

Share Button

Herzlichen Dank an alle Benutzer des Messenger- Dienstes WhatsApp, welche den neuen und seit einigen Tagen gültigen Nutzungsbedingungen zugestimmt haben, insbesondere jene, die meine Telefonnummer in ihren Kontakten gespeichert haben.

Quelle: freeiconspng.com
Quelle: freeiconspng.com

Als Facebooknutzer habe ich peinlich genau darauf geachtet, dass keine persönlichen Daten der Öffentlichkeit Preis gegeben wurden. Was dennoch nicht vermeidbar war, habe ich fiktiv gestaltet. Einzig der Name entspricht der ungeschminkten Wahrheit, was im Prinzip auch ausreichen sollte. Trotz nerviger Aufforderungen habe ich meine Telefonnummer nie mitgeteilt. Denn die Telefonnummer ist ein ziemlich gutes Identifizierungsmerkmal und ist begehrt zur Erstellung von Nutzerprofilen. Das gehört zum Geschäftsmodell von Facebook.

Dank euch lieben Verwandten und Bekannten sowie Unbekannten, denen meine persönlichen Selbstbestimmungsrechte am Allerwertesten vorbeigingen, besitzt nun Facebook auch meine Telefonnummer mit dem dazugehörigen Namen, falls dieser in euren Kontaktdaten korrekt ausgeschrieben gespeichert war. Ich wollte niemals diese Daten herausgeben, aber ihr habt es einfach getan, ohne mich überhaupt zu fragen, ob ich es euch überhaupt erlauben würde. Auch wenn euch jeglicher Datenschutz egal ist und ihr euch exhibitionistisch durch die virtuelle Welt bewegen wollt, was gibt euch das Recht, diesen Lebensstil auch mir aufzuzwingen?

Was würdet ihr wohl dazu sagen, wenn plötzlich Staubsaugerverkäufer und Versicherungsvertreter sowie diverse Drückerkolonnen eure Wohnungstür ständig belagern würden, weil ich ihnen eure Adresse gegeben hätte?

Es ist ein wenig wie Passivrauchen oder Fluglärm. Es ist unverschämt, rücksichtlos und ignorant zugleich, andere Menschen in Mitleidenschaft zu ziehen, um eigene Interessen durchsetzen zu wollen.

Hintergrundinfos: http://soznet.org/654-2/

Anmerkung:

twitter_kommentare

Nicht ganz unberechtigt ist diese Kritik per Twitter. Im  ersten Moment mag es  absurd wirken,  einen solchen Artikel zu verfassen und selbst einen Facebook- Account zu besitzen.  Beschäftigt man sich etwas intensiver damit und kennt sich einigermaßen mit datenschutztechnischen Maßnahmen aus, kann man Facebook hervorragend als Indikator für die Wirkung eigener Datenschutzmaßnahmen verwenden.

facebook_werbung facebook_werbung1 facebook_werbung2

Facebook bietet nämlich die ausgesprochen informative Möglichkeit, sich anzuschauen, weshalb jene spezifische Werbung anzeigt wird.

Im 1. Fall stimmt lediglich der Einwahlknoten, der einmalig ein freier WLAN- Hotspot in St. Ingbert war. Schwerhörig bin ich glücklicherweise nicht und auch noch nicht in jenem gesetzten Alter.

Im 2. Fall könnte man immerhin annehmen, dass Facebook mein Alter kennt, allerdings habe ich meinen Geburtstag im Profil auf 1905 datiert. Also ist es ein sehr ungenauer Datenbestand, den Facebook über mich pflegt.

Auch im 3. Fall stochert Facebook bei der Analyse meines Datenprofils ziemlich im Dunkeln. Es ist Ihnen nur möglich, sehr vage Informationen über mich an ihre Werbepartner zu übermitteln. Mein falsches Geburtsdatum und die IP- Adresse des Proxyservers dessen Standort in Deutschland ist, ist quasi alles, was Facebook  von mir relativ gesichert weiß. Das ist fast nichts und falsch dazu und somit gut.

Der Einsatz von diversen Verschleierungsmaßnahmen und ein Mindestmaß an Freizügigkeit über die eigene Person zeigen effektive Wirkung. Wüssten Facebook’s Werbepartner, welch miserables Nutzerprofil ihnen der Datenkrake verkauft hat, würde es den Erfolg des Zuckerberg- Unternehmens erheblich ausbremsen, würden es viele andere Nutzer ähnlich handhaben.

Die Möglichkeit, dass man hier Kommentare mit dem Facebook- Profil verfassen kann, zwingt die Besucher, die tatsächlich Kommentare verfassen möchten, nicht dazu, es nicht auf die übliche Weise zu tun. Da auch auf dieser Internetpräsenz keine Tracker die Nutzerdaten erfassen und erst recht nicht an Facebook & Co. weiterleiten, ist diese Kritik ziemlich unberechtigt. Selbst nutze ich auch oft den Facebook- Account für Kommentare auf diversen Internetpräsenzen, da ich dadurch nicht überall einen eigenen Account anlegen muss. Da mein Facebook- Account quasi ohne Aussagekraft ist, erhält Facebook bestenfalls die Information, dass ein über 100 Jähriger, der am südlichsten Zipfel Südamerikas lebt, dennoch sich permanent in Deutschland aufzuhalten scheint, in einer Baumschule und in  Oxford  bildungstechnisch umtriebig war und von Beruf der Pressesprecher der fiktiven Diktatur Omnibrain aus einem Computerspiel zu sein vorgibt…

 

 

 

Share Button

What’s wrong with WhatsApp?

Share Button

Die im August 2016 geänderten Nutzungsbedingungen beim beliebten Messenger- Dienst WhatsApp sorgen unter den Anwendern für Irritationen.

Die wohl umstrittenste und auch datenschutzkritischste Änderung stellt die Weitergabe der eigenen Telefonnummer sowie die Daten aus dem Adressbuch des Smartphones an den Mutterkonzern Facebook dar. Außerdem wird auch das individuelle Nutzungsverhalten des WhatsApp- Anwenders weiter gegeben.

Quelle: whatsapp
Quelle: whatsapp

Das personalisiert den WhatsApp- Nutzer nun für Facebook, auch wenn dieser gar keinen Facebook- Account besitzt. Man muss die Formulierungen sehr genau beachten, denn sie werden oft und auch gerne falsch interpretiert.

Wenn du ein bestehender Benutzer bist, kannst du wählen, deine Account-Informationen nicht mit Facebook zu teilen, um deine Facebook-Werbung und Produkterlebnisse zu verbessern.

Die Facebook-Unternehmensgruppe wird diese Information trotzdem erhalten und für andere Zwecke, wie Verbesserung von Infrastruktur und Zustellsystemen, des Verstehens der Art der Nutzung unserer bzw. ihrer Dienste, der Absicherung der Systeme und der Bekämpfung von Spam, Missbrauch bzw. Verletzungshandlungen.

Ob viele Nutzer nun diese Nutzungsbedingungen nicht richtig verstehen oder unbewusst falsch interpretieren, es bleibt schlichtweg Tatsache, dass WhatsApp zukünftig die Telefonnummern aller Nutzer an Facebook weiter gibt. Es ist außerdem ein Trugschluss zu glauben, dass hierfür der WhatsApp- Nutzer auch gleichzeitig einen Facebook- Account besitzen müsste. Das ist völlig irrelevant und steht auch gar nicht so im Text. Technisch spielt das nämlich keine Rolle.

Was man lediglich mit der Verweigerung dieser Zustimmung erreichen kann, ist, dass Facebook, sofern auch ein Facebook- Account des WhatsApp- Nutzers existieren würde, diese Daten nicht mit anderen Facebook- Nutzern und Werbepartnern automatisch „geteilt“ werden und damit die personalisierte Werbung bei Facebook optimiert wird im Sinne der Werbepartner. Es ist mit keinem Wort dargelegt worden, dass die Daten nicht zu anderen Zwecken verwendet werden. Davon ist allerdings auszugehen und wird auch so in den Nutzungsbedingungen bestätigt. So darf man davon ausgehen, dass mit dem Kriterium „Telefonnummer“ die Personalisierung von Nutzerprofilen sehr genau werden wird. Man darf natürlich auch damit rechnen, dass diese wertvollen Daten monetär genutzt werden, wenn auch nicht direkt als Facebook- Werbeeinblendung.

Man kann also konstatieren, dass mit Nutzerdaten von WhatsApp- Anwendern irgendwie irgendwo Datenbanken von Facebook gespeist werden. Wie diese Daten schließlich verwendet werden, bleibt völlig unklar.

Ein weiteres negatives Highlight der neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp stellt diese Passage dar:

Du stellst uns regelmäßig die Telefonnummern von WhatsApp-Nutzern und deinen sonstigen Kontakten in deinem Mobiltelefon-Adressbuch zur Verfügung. Du bestätigst, dass du autorisiert bist, uns solche Telefonnummern zur Verfügung zu stellen, damit wir unsere Dienste anbieten können.

Es wird jedem WhatsApp- Anwender schwer fallen, bestätigen zu können, dass man autorisiert ist, die Telefonnummern aller gespeicherten Kontakte auf dem Mobilgerät an Facebook weiter zu geben. Genau genommen macht man sich strafbar bzw. juristisch angreifbar, wenn man WhatsApp weiterhin benutzt. Man könnte bestenfalls alle Kontaktdaten entfernen, wovon nicht explizit eine Einwilligung zur Weitergabe derer Daten vorliegt. WhatsApp bzw. Facebook versucht sich mit dieser Klausel geschickt aus bestehenden Datenschutzrichtlinien heraus zu winden und verlagert sicher eintretende Verstöße auf seine Anwender. Das ist einerseits extrem fies und andererseits bestimmt bald ein Thema für den Bundesdatenschutzbeauftragten bzw. für den Bundesjustizminister.

Wer unter diesen Umständen weiterhin WhatsApp nutzen sollte, verhält sich gegenüber all seinen Kontakten im Adressbuch höchst verantwortungslos. Was jeder Einzelne dazu veranlasst, seine persönlichen Daten an Konzerne und völlig unbekannte Dritte heraus zu geben, ist dagegen die eigene freie Entscheidung.

Update 16. September 2016:

Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

Az. 24-501-1 II#2613

Sehr geehrter Herr B.

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage vom 1.9.2016, in der Sie die Änderungen der Nutzungsbedingungen von WhatsApp kritisieren. Mit den Änderungen wird festgelegt, dass WhatsApp die Mobilfunkrufnummer des Nutzers und alle in seinem Adressbuch verzeichneten Rufnummern für Werbezwecke an Facebook weitergibt, unabhängig davon, ob es sich um Nutzer von Facebook handelt.

WhatsApp wurde im Herbst 2014 von dem US-amerikanischen Unternehmen Facebook übernommen. Die zunächst geltende Zusicherung, die Daten beider Dienste getrennt zu halten, wird mit den neuen Nutzungsbedingungen aufgehoben. Dem Nutzer wird lediglich ein befristetes Widerspruchsrecht und dies auch nur für die Nutzung der Rufnummer eingeräumt, die Weitergabe findet in jedem Fall statt.

Als Anbieter eines Telekommunikationsdienstes unterfällt WhatsApp, soweit deutsche Nutzer betroffen sind, den Regelungen des Telekommunikationsgesetzes (TKG). Danach ist die Übermittlung der Rufnummern an eine andere Stelle nicht zulässig, es sei denn, der Nutzer hat ausdrücklich eingewilligt. Auch die geforderte Bestätigung des Nutzers, dass die Zustimmung aller Kontakte zur Weitergabe der Daten eingeholt wurde, ist in Frage zu stellen.

Ich habe WhatsApp auf den Verstoß gegen deutsches Telekommunikationsrecht hingewiesen und zur Stellungnahme aufgefordert.

Unabhängig davon hat sich nach hiesigen Informationen auch die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) eingeschaltet. Nach dortigem Recht liegt ein Verstoß gegen eine Anordnung der FTC vor, wonach sowohl Facebook als auch WhatsApp verpflichtet sind, bei Änderung der Geschäftspraktiken hinsichtlich der Verwendung der WhatsApp-Nutzerdaten die ausdrückliche Einwilligung des einzelnen Nutzers einzuholen.

Mit freundlichen Grüßen

**********************************************

Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz

und die Informationsfreiheit

Referat ZA

– Servicebüro –

Husarenstr. 30

53117 Bonn

Tel.: +49 (0)228 997799-0

Fax:  +49 (0)228 997799-550

E-Mail: servicebuero@bfdi.bund.de

***********************************************

 

Share Button