Geiz ist geil und kann trotzdem teuer werden!

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Innovationsmangel kann man Online- Betrügern wohl kaum vorwerfen. Ziemlich ausgefeilt und unter den Augen der Verantwortlichen bei Amazon treiben jene Betrüger ihr Spiel im Amazon Marketplace.

 

Amazon weißt zwar stets darauf hin, dass man Aufforderungen nach Bezahlmethoden außerhalb von Amazon nicht Folge leisten soll, dennoch werden derartig offensichtliche Betrugsversuche zugelassen. Im Anzeigefeld „Zustand“ steht für gewöhnlich entweder „neu“ oder „gebraucht“ bzw. noch so etwas wie „gebraucht, aber wie neu“, jedoch wenn dort eine Aufforderung zu finden ist, die dazu animiert, vor der regulären Kaufabwicklung eine ominöse Emailadresse zu kontaktieren, sollten die Alarmglocken klingen…

Tatsächlich funktioniert der generelle Amazon- Bestellprozess wie gewohnt, zumindest dem Anschein nach.

 

Allerdings erhält man eine gefälschte Email, die angeblich von Amazon stammen sollte, wenn man zuvor mit der angegebenen Emailadresse Kontakt aufgenommen hatte.

 

Die Emailadresse lautet in diesem Fall zahlungen@amazon-bestellen.net und ist so gestaltet, wie man es von Amazon her kennt. Allerdings handelt es sich nicht um eine offizielle Amazon- Emailadresse. Wie eine Analyse ergibt, hat diese Email einen umständlichen Weg über die Türkei und Tortola (Britische Jungferninseln) eingeschlagen. Das ist merkwürdig, wenn der europäische Unternehmenssitz von Amazon doch in Dublin (Irland) zu verorten ist. Der Text in schlechtem Deutsch sollte selbst den naivsten Schnäppchenjäger überzeugen, dass hierbei etwas faul sein muss.

 

Angeblich gab es nur einen einzigen Smart TV dieser Sorte beim Amazon– Marketplace- Händler X. Y GmbH, übrigens einer Firma für Stahl- und Apparatebau aus Baden- Württemberg, die kurioserweise auch Unterhaltungselektronikartikel zu unschlagbar günstigen Preisen anbieten soll. Jetzt erscheint das quasi gleiche Angebot bei einem anderen Händler (tRÄNENpALAST, Berlin), aber die gleiche ominöse Emailadresse (xcvx80@*web.de) erscheint im Feld „Zustand“.

Geht man nicht auf das Angebot ein, was ohnehin ein Fake ist, wird die Bestellung ohne Angabe von Gründen storniert.

 

Das geschieht dann offiziell über Amazon, womöglich durch den Shop- Betreiber. Es bleibt daher unklar, inwieweit der entsprechende Online- Shop in den Betrug involviert ist. Es besteht jedoch auch der begründete Verdacht, dass die Betrüger an die Zugangsdaten des entsprechenden Marketplace- Shop Betreibers gelangt sind und dessen Shop nun für den Betrug temporär missbrauchen. Demzufolge gehen viele Amazon– Marketplace Shop- Betreiber nicht sonderlich sorgfältig mit ihren Zugangsdaten um.

Ein Kontakt bei einem womöglich gekaperten Marketplace- Betreiber ergab, dass dieser über einem gehackten Amazon– Marketplace  Account klagte, aber dennoch keine juristischen Maßnahmen einleiten wollte.

Schließlich erhalten potentielle Kunden, die das perfide Spiel bis dahin mitgemacht haben, eine gefälschte Amazon– Email.

 

Man sollte sich dringend an den Hinweis von Amazon erinnern (siehe 1. Abbildung), dass man keine Zahlungen außerhalb von Amazon leisten soll. Das Konto gehört definitiv nicht Amazon, wie eine IBAN- Prüfung ergibt:

Quelle: https://www.iban-rechner.de/iban_validieren.html
Quelle: https://www.iban-rechner.de/iban_validieren.html

 

Und die Emailadresse des Absenders dieser gefälschten Amazon– Email lautet: bestellbestatigung@swsamazoncentral.com, also sicher nicht ein Amazon– Account.

Genau genommen sollten diese Recherche- Ergebnisse den Ermittlungsbehörden ausreichen, um die Betrüger aufspüren zu können, zumal Rumänien ein Mitgliedstaat der EU ist…

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