Netmob – Abschalten oder Umschalten!

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Nachdem die Medien in den Wochen und Tagen vor der Winterolympiade in Sotschi immer wieder von haarsträubenden Menschenrechtsverletzungen gegenüber den vorwiegend ausländischen Gastarbeitern berichteten, welche die Sporttempel erbauten, kehrt man zum Tagesgeschäft zurück und widmet sich der Berichterstattung über sportliche Höchstleistungen. Noch gar nicht lange ist es her, dass selbst die Bundesregierung einen Boykott der „Putin“ Spiele in Erwägung zog. Ausgerechnet unser sonst eher als Grüß- August wahrgenommener Bundespräsident Joachim Gauck setze ein Zeichen, indem er die Repräsentation durch sein Amt ablehnte. Auch EU- Kommissarin Viviane Redding will wegen der Unterdrückung von Minderheiten nicht nach Russland reisen. Sie reagiert damit auf die Enteignung und Vertreibung vieler Ortsansässigen. Hingegen fällt die Kritik des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, leiser aus. Offensichtlich ist die Entscheidung, wer für die deutschen Athleten die Fahne trägt, gewichtiger.

Netmob
Graphik: Patricia Jesberger

Wieder einmal gewinnt das Motto „Brot und Spiele“ gegen Vernunft und Solidarität. Die Aussicht auf Ruhm, Erfolg, Macht und Reichtum verdrängt schnell jegliches Mitgefühl mit Unterdrückten. Das Ereignis „Olympia“ ist bis auf den Eishockey- Puck vollständig kommerzialisiert. Während etliche Arbeiter um ihren schwer verdienten Lohn geprellt wurden, wird die Elite der Olympia- Protagonisten fürstlich an den Spielen verdienen. Auch unsere aus Gebühren finanzierten öffentlich- rechtlichen TV- Sender lassen sich die Berichterstattung einiges kosten. Wie könnte man dies wohl rechtfertigen, wenn der überwiegende Teil der Gebührenzahler selbst jene Winterspiele boykottiert? Man stelle sich vor, die TV- Konsumenten würden aus Trotz den Sender wechseln oder gar komplett das Gerät ausschalten, sobald eine Berichterstattung von den olympischen Spielen in Sotschi erscheint?

Anmerkung:

Ein Netmob ist das Pendant zum Flashmob, der anstatt auf öffentlichen Plätzen im Internet an ausgesuchten Stellen stattfindet. Postet euren Unmut über die Menschenrechtsverletzungen in Sotschi hier als Kommentar. Schreibt unbedingt immer  diesen Slogan dazu:

Ich boykottiere die Winterspiele 2014 und werde mir keine Sendungen im TV dazu ansehen: http://soznet.org/?p=56

Wichtig dabei ist, dass der Wiedererkennungswert als Netmob durch den gleichen Slogan zustande kommt. Nutzt eure Kontakte und Möglichkeiten, damit möglichst viele Leute daran teilnehmen werden.

©2008 Frank Büchner/www.no-lymia.de
Quelle: ©2008 Frank Büchner/www.no-lymia.de

 

Unser Protest richtet sich gegen den modernen Sklavenhandel, welcher selbst im eigenen Land auffällig wird, indem sich Wirtschaft und Politik hartnäckig gegen Mindestlöhne wehren, die Grundvoraussetzung für familiäre Existenzen sind. Des Weiteren sind wir Bürger ohnmächtig gegenüber den öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten, welche sich mit unseren Gebühren (Zwangs- Haushaltsabgabe) sich Nutzungs- und Übertragungsrechte jenes moralisch bedenklichen Großereignises sichern.

Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglichen Aufrufen zur Gewalt oder zusätzlichen Kommentaren, die nichts mit dieser Aktion zu tun haben. Wir wollen nicht die Sportler, die sich auf diese Olympiade vorbereitet haben, als Spielball in einer politischen Auseinandersetzung verstanden wissen. Wir wollen damit ausschließlich auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen, welche nicht wegen einer Olympiade in Vergessenheit geraten dürfen. Sport soll generell als völkerverständigend empfunden werden und keinesfalls als Mittel, eigene Interessen zu Ungunsten Dritter durchzusetzen.

 

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Sondierungstreffen

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Beim ersten Sondierungstreffen von Menschen, die sich in Deutschland politisch nicht vertreten fühlen, nahmen 11 Personen teil. Neben einer Gruppe von Leuten, die sich bereits entschieden hatten, unter dem Namen „Soziales Netzwerk“ selbst aktiv Politik jenseits der etablierten Parteien zu betreiben, erschienen auch einige Aktivisten, die sich in der Facebook- Gruppe „Thomas Müller – Wir sind das Volk“ zusammenfanden. Der Namensgeber jener Facebook- Gruppe und Urheber der Aktion „Mein letztes Hemd„, Thomas Müller, war ebenfalls an den Beratungen beteiligt.

Erster und zugleich wichtigster Tagesordnungspunkt war die Festlegung einer Organisationsform. Man entschied sich für die Gründung eines politischen Vereins.

Um eine gemeinsame politische Basis zu definieren, wurde eine vorläufige Programmatik verabschiedet.

Des Weiteren wurde darüber diskutiert, wie man eine heterogene Facebook- Gruppe ohne entsprechende Strukturen zukunftsfähig gestalten kann. Ein eigenständiges Forum außerhalb von Facebook mit besseren Möglichkeiten und mehr Übersichtlichkeit wird die ursprüngliche Facebook- Gruppe ergänzen und auf lange Sicht für konstruktive politische Arbeit ersetzen.

Das genaue Protokoll kann man hier nachlesen: Protokoll

 

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