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Wenn die Kommune gegen den Artenschutz arbeitet…

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Am 26. Januar 2023 hat die Gemeinde Oberthal im Endbereich der Alten Trierer Strasse, wo sie auf die Landstrasse 319 trifft, Baumfällmaßnahmen durchgeführt.

Google Maps Bild

Leider ist es schon Routine bei Kommunen, solche Flurbereinigungsmaßnahmen durchzuführen, obwohl in Zeiten von Artensterben und Klimawandel eigentlich allen bewusst sein müsste, dass jede solche Maßnahme auch negative Auswirkungen hierauf besitzt.

In den meisten Fällen wird als Begründung schon fast obligatorisch die Verkehrssicherheit aufgeführt, ein übliches Totschlagargument, gegen welches man kaum etwas auszurichten vermag. Gelegentlich sind es aber auch innere Fäulnis oder schlicht Pilze, die die Bäume befallen. Immerhin bei den Begründungen der Maßnahmen entwickeln die Verantwortlichen in den Kommunen bemerkenswert viel Ideenreichtum.

Naturfreunden erzeugen solche Bilder keine Freude. Hier auf dem Foto erkennt man 5 Baumstämme, was zuvor Espen und Salweiden waren. Auch eine Eiche fiel dem Massaker zum Opfer. Es ist sicher nicht mit den Ausmaßen im Regenwald Südamerikas zu vergleichen, aber bekanntlich macht auch „Kleinvieh Mist“…

Die aufgestapelten frisch gefällten Stämme zeigen aus meiner Perspektive als Laie keine Auffälligkeiten, dass die Bäume abgestorben gewesen wären. Eventuell der dicke Stamm zeigt Alterserscheinungen. Jedoch alle Bäume entwickelten noch ein grünes, ausgiebiges Blätterdach, wie auf der Luftaufnahme zu erkennen.

Aus der gegenüberliegenden Perspektive erscheint der Anblick noch trostloster. Die Bäume gaben dem beliebten Wander- & Fahrradweg an dieser Stelle ein fast idyllisches Flair und spendeten Schatten.

In Zukunft wird in den Sommermonaten auch hier die Sonne die Böden noch massiver austrocknen. Aber auch der Umstand, dass hier ein elementares Biotop, wenn auch eher unscheinbar, vernichtet wurde, macht zumindest mich sehr traurig.

Aufgrund der Regenrinne, die mindestens das halbe Jahr Wasser führte, lebten hier viele Reptilien wie die Ringelnatter und andere heimische Schlangenarten und auch viele Amphibien wie Kröten und Lurche. Deren Lebensgrundlage dürfte damit zerstört sein.
In den Baumlöchern überwinterten Siebenschläfer. Es ist völlig unklar, was mit den Tieren jetzt geschehen ist…

Aber auch der Große Schillerfalter (Apatura iris) konnte ich hier regelmäßig nachweisen. Es war ein typisches Habitat für die gefährdet eingstufte Schmetterlingsart.

Wann endlich stellen sich die Kommunen ihrer Verantwortung gegenüber der Natur, anstatt stets darum bemüht zu sein,  in ihrem Verantwortungsbereich eine gepflegte Optik aus Sicht der biederen Ordnungsgesellschaft nachzueifern?

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Schmetterlingsbericht Nordsaarland KW25

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Zwei Individuen von Melitaea cinxia sind geschlüpft. Eigentlich für die Art ein recht später Einstieg ins Falterleben. Vorangegangen war eine lange Zucht, die viele Verluste zu verzeichnen hatte.  Die Raupen vom Wegerich- Scheckenfalter überwintern gemeinschaftlich als Jungraupen in einem Gespinst in Bodennähe. Die Zucht dieser Art gestaltet sich ausgesprochen schwierig, da die Temperaturen ausschlaggebend sind, wann und ob die Raupen wieder aktiv werden. Eine Haltung im Freien ist im Aerarium eher schwierig, da Frost und Niederschlag nicht so das Raupennest belasten wie in freier Natur.

Melitea cinxia L3
Melitea cinxia L3
Melitea cinxia
Melitea cinxia

Sehr früh hingegen war der Ei- Fund von Apatura iris. Während noch einige Puppen aus dem letzten Jahr schlüpfen müssen, hat ein Weibchen vom Großen Schillerfalter offensichtlich schon Eier abgelegt.

Apatura iris
Apatura iris ♂
Apatura iris Ei
Apatura iris Ei
Apatura iris Puppen
Apatura iris Puppen

Auch die Zucht von Schillerfaltern ist nicht gerade einfach. Bereits ab Juli (wie man sieht, auch schon ab Juni) kann man die Eier bzw. die L1- Raupen der Art auf Salweide finden. Sie spinnen sich stets an einem Sitzblatt fest. Daher sollte man lebende Salweiden- Bäumchen für die Zucht verwenden. Sie fressen sogar noch bis die Pflanze allmählich die Blätter verliert und überwintern dann an Ästen, vorzugsweise in Astgabeln. Aber auch einige Individuen blieben auf den Blättern, die ziemlich fest am zugehörigen Ast mit Spinnfäden angeleint sind.

Apatura iris Raupe L4
Apatura iris Raupe L4

 

Die 2. Generation von Papilio machaon steht in den Startlöchern. Die Raupen befinden sich im letzten bzw. vorletzten Raupenstadium. Einige haben sich schon verpuppt.

Papilio machaon L4
Papilio machaon L4

Die Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) hingegen beginnen zu schlüpfen.

Gonepteryx rhamni
Gonepteryx rhamni
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