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Scheiß Burka(verbot)

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Natürlich sind es wieder die erzkonservativen Fundamentalisten von CDU und CSU, welchen offensichtlich die Vollverschleierung von muslimischen Frauen wichtiger erscheint als das Lösen dringlicherer Probleme in unserer Gesellschaft. Als Wahlkampfposse mit der Wirkung einer mit Wucht ins Holz getriebenen Axt, spaltet das Thema die Nation. Sei es drum, so sollen eben 2 Quadratmeter Stoff die anstehenden Landtags- und womöglich sogar die Bundestagswahl entscheiden…

Als  Burka bezeichnet man jenes Gewand, worunter sich in der Regel eine Frau verbirgt, die durch eine Art Gitter vor den Augen nur eingeschränkt die Umgebung wahrnehmen kann. Die Light- Version davon bezeichnet man als Niqab, wo immerhin die obere Gesichtshälfte um die Augen partiell zu sehen ist. Zwar ist meistens nur die Rede von einem Burka- Verbot, jedoch dürfte auch der Niqab damit gemeint sein.

Nun lautet der Artikel 4 Absatz 1 & 2 des deutschen Grundgesetzes folgendermaßen:

 (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Damit hat sich der Gesetzgeber wahrhaftig ein gesellschaftspolitisches Eigentor geschossen, sofern man diese beiden Sätze völlig losgelöst aus den Kontext des Gesamtwerkes betrachtet.

Unabhängig davon, dass man einer Burka- tragenden Person nur äußerst selten in diesem Land begegnen wird, erweckt dieses scheinbar religiöse Symbol bei kulturell und gesellschaftlich anders geprägten Menschen mindestens Unbehagen. Als in den achtziger Jahren die Punker mit schrillem Outfit provokativ ihren Lebensstil zur Schau stellten, wurde das ebenfalls belächelt bis verurteilt. Mit Religion haben alle Paradiesvögel, die sich absichtlich von der Masse zumindest optisch abheben wollen, kaum bis gar nichts am Hut. Verboten hat man Ihnen das dennoch nicht.

Allerdings war es ein Zeichen von selbstbestimmter Ausgrenzung gegenüber der restlichen Gesellschaft, eher selten als Modetrend zu interpretieren. Nun kann man auch vermuten, dass die Burka bzw. der Niqab als Ausgrenzungsmittel von Muslimen gegenüber der freien, demokratischen Gesellschaft verwendet wird. Es wirkt auf viele Menschen eben so, als wollte die Trägerin einer Vollverschleierung damit zum Ausdruck bringen, dass sie sich damit dem fremden Kulturkreis entziehen möchte. Genau genommen tut sie das auch, denn damit sendet sie ein Signal aus, das entsprechend von der vorwiegend kulturell anders geprägten Umwelt gedeutet wird. Das mag sie selbst womöglich völlig anders sehen.

Tatsächlich wird nicht eindeutig jene Vollverschleierung in der muslimischen Glaubenslehre vorgeschrieben. Entweder kann die Frau selbst entscheiden, ob und wieweit sie sich verhüllt oder es wird ihr von der Familie oder dem Ehepartner auferlegt. Letzteres entspricht weder der im Grundgesetz verbrieften Religionsfreiheit noch dem Islam als Glaubensdoktrin.

Teilweise versuchen immer wieder Muslime auf Grundlage des Grundgesetzes, also des Rechtes auf freie Glaubensausübung, nicht nur das Tragen der Burka durchzusetzen. Es gab sogar schon Rechtsstreits wegen Kopftüchern, was im Prinzip albern klingt. Auch an verschiedenen Universitäten wollten Muslime bereits die Möglichkeiten des täglichen Gebetes in eigens dafür zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten durchsetzen. Das kann man tun. Dennoch sollte man zuvor etwas darüber nachdenken, ob es sinnvoll und zielführend ist, die Grenzen eines demokratischen Rechtsstaates auszuloten. Zur freien Ausübung des Glaubens gehört auch die Vernunft, andere Menschen damit nicht zu belästigen. Es wirkt mitunter penetrant, wenn Menschen aus anderen Kulturen, wo bisweilen Demokratie lediglich ein Fremdwort darstellt und die Trennung von Kirche und Staat undenkbar wäre, auf Rechte pochen, welche sie in ihrer ursprünglichen Heimat nie zugestanden bekommen würden. In islamischen Ländern haben Anhänger anderer Glaubensbekenntnisse oft einen schweren Stand.

Dass der internationale Terrorismus vorwiegend mit dem Islam in Verbindung gebracht wird, ist nicht die Schuld des Islam, aber auch nicht die Schuld derer, die es so empfinden, weil jener Terror von den Terroristen sehr bewusst über den Islam transportiert wird. Muslime müssen es begreifen, dass nur sie diesen Terror, den sie ja selbstredend ebenfalls verurteilen, beenden können, indem sie ihre Religion harmonisieren und gegen die Auslegungen von Extremisten unantastbar machen. Das geschieht schlichtweg nicht. Dadurch suchen sich Menschen Symbole, welche den Terror, der ja weder greifbar noch vorhersehbar ist, identifizieren sollen. Die Burka als schwarzes Gewand, welches seine Trägerin in einer Anonymität verschwinden lässt, bietet sich geradezu als ein solches Feindbild an.

Es liegt in der Natur des Menschen, das Unerklärliche erklären zu wollen, das Unsichtbare sichtbar zu machen und das Unvorstellbare vorstellbar zu machen. Dafür bedient er sich seit seiner Entstehung Symbolen, Kultstätten, Fetischen oder Gottheiten. Dabei ist die Burka eigentlich nur ein eher trostloses, farbloses und unpraktisches Kleidungsstück, wovon keine reale Bedrohung ausgeht…

 

 

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Wenn Hass den Verstand auffrisst…

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Ein schockierendes Bild kursiert durch die (a)sozialen Netze und sorgt mächtig für Empörung, ja erzeugt sogar Hass gegenüber dem Täter. Dabei wird dieses Bild in den meisten Fällen für rassistische und rechtspopulistische Propaganda gegen Flüchtlinge bzw. generell gegen Muslime instrumentalisiert.

JamunYadav

Quelle: bufale-net

Das Bild stammt bereits aus dem Jahr 2009. Es zeigt den Inder Jamun Yadav bei seiner umstrittenen Heilmethode gegen Entzündungen und Halsschmerzen. Das Bild wirkt verstörend und etliche Kinder, die der Scharlatan behandelte, trugen zum Teil schwere Verletzungen davon.

Der damals 50 Jährige behauptete, göttliche Energie mit seinen Füßen in die Körper der Kinder übertragen zu können, um so diverse Krankheiten heilen zu können. Bei den Eltern der Kinder, die auf diese Heilpraktiken vertrauten, handelte es sich wie beim Heiler selbst ausschließlich um Anhänger des Hinduismus. Noch im gleichen Jahr wurde der Scharlatan von der Polizei festgenommen…

Wer diese verstörenden Bilder aus dem Zusammenhang reißt und damit Hetze gegen Muslime und Flüchtlinge betreibt, ist nicht besser als jener Quacksalber aus Indien. Und all jene, die sich davon inspirieren lassen, den Hass und die Hetze zu verbreiten, sollten sich selbst für diese Entgleisungen schämen. Wer noch einen Funken Anstand besitzt, sollte seine Fehler mit Aufklärung über die wahren Umstände wenigstens ansatzweise eingestehen und wieder gut machen…

Noch eine Quelle

 

 

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Asylparadies Deutschland

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Vorstellung und Realität verhalten sich selten proportional zueinander. Das gilt für Asylsuchende gleichermaßen wie für die „Gastgeber“. Man könnte bisweilen den Eindruck gewinnen, dass jede Verfehlung von Flüchtlingen im Gastland mit dem Smartphone eingefangen und in sozialen Netzwerken, allen voran Facebook, dokumentiert wird.

Flüchtlinge überqueren nicht das Mittelmeer, weil sie eine Kreuzfahrt gebucht haben. Sie laufen nicht 3000 Kilometer durch fremde Länder, weil sie eine Wallfahrt machen. Vielleicht klingt es für Besserdeutsche zu banal, aber diese Menschen fliehen vor Kanonen, Gewehren und Fanatikern, die Waffen gnadenlos benutzen, welche wiederum von Industriestaaten des Profits wegen dorthin geliefert wurden. Ist es so verwunderlich, dass jene Menschen aus ihrer zerbombten Heimat nach Deutschland und Resteuropa kommen und hier schließlich als Kollateralschaden einer seit Jahrzehnten misslungenen Weltpolitik auf dem Altar von selbstgefälligen Rettern des Abendlandes geopfert werden?

Im Sog einer desaströsen Flüchtlingspolitik befinden sich auch viele Menschen, die sich schlicht und ergreifend ein besseres Leben erhoffen, ohne aus unmittelbarer Lebensgefahr entkommen zu sein. Das Bild von Wohlstand, Reichtum und Freiheit wurde zu lange und zu oft mit auffälliger Dekadenz von der Europäischen Union vermittelt. Wer zeigt schon gerne schlechte Fotos aus dem Urlaub oder macht überhaupt solche? Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nicht müde, Deutschland als Flüchtlingsparadies auf Erden zu bejubeln und die Balkanstaaten bekunden kein Interesse, die Flüchtlingsströme auf ihrem Weg ins gelobte Land aufzuhalten.

Es ist bisweilen auch eine herbe Enttäuschung, was viele Immigranten am Ziel ihrer falschen Träume entdecken. Überfüllte Erstaufnahmelager, Ellbogenmentalität untereinander und öffentlich praktizierter Fremdenhass von den Deutschesten unter den Deutschen passen nicht in das Bild, was viele Menschen in den Herkunftsländern von Deutschland haben.

Ein Flüchtling, der in Deutschland um Asyl bittet, muss das nicht in Demut kniend vor jedem rechtpopulistischen Idioten tun. Es ist ein verbrieftes Recht in jenem Grundgesetz, welches als schriftliches Bollwerk gegen eine düstere Vergangenheit errichtet wurde. Und wer den Anspruch stellt, in diesem Land aufgenommen zu werden, besitzt unweigerlich die Bringschuld, die darin dokumentierten Werte anzuerkennen. Es wäre eigentlich gar nicht so schwierig…

Deutschland gerät zunehmend an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit und zwingt Flüchtlinge in geduldige Lethargie, während destruktive politische Kräfte den Staat an einer offengelegten Achillesferse treffen wollen. Viele Menschen erliegen einer subversiven Propaganda, welche sogar teilweise zusammengelogen wurde, um längst überwunden geglaubte Ideologien wieder zum Leben zu erwecken. Erschreckend ist der Erfolg, Menschen mit einfachen Lösungen, die gar keine sind, überzeugen zu können.

Dabei wäre es für alle von Vorteil, anstatt gegen Islamisierung wöchentlich spazieren zu gehen oder die eigene Unzufriedenheit mit dem Anzünden von Flüchtlingsunterkünften zu befriedigen, wenigstens nicht jene zu behindern oder gar zu bedrohen, die sich engagieren, eine Lösung zu finden. Auch müssen ein Staat und jene, die ihn führen möchten, erkennen, dass Fehler beseitigt werden müssen, anstatt sie zu ignorieren oder gar zu vertuschen. Den Menschen, die nach Deutschland kommen, muss unmissverständlich klar gemacht werden, und zwar nicht erst, wenn sie bereits vor der Tür stehen, was sie real hier erwartet.

Meist sind es Muslime, die in den Fokus von Rassisten geraten, weil deren Religion so fremd und unvereinbar mit der hiesigen Kultur zu sein scheint. Nicht erst seit der aktuellen Flüchtlingskrise wurde das Problem von real existierenden Parallelgesellschaften ignoriert. Es ist inakzeptabel, wenn Muslime mit extrem religiösen Vorstellungen, Gesetze und gesellschaftliche Werte in diesem Land missachten. Religionsfreiheit endet dort, wo Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Frauen sind in Deutschland den Männern gleichgestellt. Homosexualität ist nicht strafbar und erst recht keine Krankheit. Und wer Andersgläubige offen als unrein betrachtet und entsprechend reagiert, hat in dieser Gesellschaft keine Daseinsberechtigung.

Das gilt jedoch auch für Propagandisten, welche auf das Recht der Meinungsfreiheit pochen, aber es durch Beleidigungen, Verleumdungen oder Hetze überstrapazieren. Wir leben in Deutschland im Verhältnis zu anderen Ländern und Regionen ausgesprochen gut. Es ist kein Paradies, weder für Einheimische noch für Flüchtlinge. Man darf behaupten, dass sich das Prinzip des Sozial- und Solidaritätsstaates bewährt hat. Was spricht dagegen, diesem Prinzip treu zu bleiben?

 

 

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