Herzlichen Dank an alle Benutzer des Messenger- Dienstes WhatsApp, welche den neuen und seit einigen Tagen gültigen Nutzungsbedingungen zugestimmt haben, insbesondere jene, die meine Telefonnummer in ihren Kontakten gespeichert haben.
Als Facebooknutzer habe ich peinlich genau darauf geachtet, dass keine persönlichen Daten der Öffentlichkeit Preis gegeben wurden. Was dennoch nicht vermeidbar war, habe ich fiktiv gestaltet. Einzig der Name entspricht der ungeschminkten Wahrheit, was im Prinzip auch ausreichen sollte. Trotz nerviger Aufforderungen habe ich meine Telefonnummer nie mitgeteilt. Denn die Telefonnummer ist ein ziemlich gutes Identifizierungsmerkmal und ist begehrt zur Erstellung von Nutzerprofilen. Das gehört zum Geschäftsmodell von Facebook.
Dank euch lieben Verwandten und Bekannten sowie Unbekannten, denen meine persönlichen Selbstbestimmungsrechte am Allerwertesten vorbeigingen, besitzt nun Facebook auch meine Telefonnummer mit dem dazugehörigen Namen, falls dieser in euren Kontaktdaten korrekt ausgeschrieben gespeichert war. Ich wollte niemals diese Daten herausgeben, aber ihr habt es einfach getan, ohne mich überhaupt zu fragen, ob ich es euch überhaupt erlauben würde. Auch wenn euch jeglicher Datenschutz egal ist und ihr euch exhibitionistisch durch die virtuelle Welt bewegen wollt, was gibt euch das Recht, diesen Lebensstil auch mir aufzuzwingen?
Was würdet ihr wohl dazu sagen, wenn plötzlich Staubsaugerverkäufer und Versicherungsvertreter sowie diverse Drückerkolonnen eure Wohnungstür ständig belagern würden, weil ich ihnen eure Adresse gegeben hätte?
Es ist ein wenig wie Passivrauchen oder Fluglärm. Es ist unverschämt, rücksichtlos und ignorant zugleich, andere Menschen in Mitleidenschaft zu ziehen, um eigene Interessen durchsetzen zu wollen.
Hintergrundinfos: http://soznet.org/654-2/
Anmerkung:
Nicht ganz unberechtigt ist diese Kritik per Twitter. Im ersten Moment mag es absurd wirken, einen solchen Artikel zu verfassen und selbst einen Facebook- Account zu besitzen. Beschäftigt man sich etwas intensiver damit und kennt sich einigermaßen mit datenschutztechnischen Maßnahmen aus, kann man Facebook hervorragend als Indikator für die Wirkung eigener Datenschutzmaßnahmen verwenden.
Facebook bietet nämlich die ausgesprochen informative Möglichkeit, sich anzuschauen, weshalb jene spezifische Werbung anzeigt wird.
Im 1. Fall stimmt lediglich der Einwahlknoten, der einmalig ein freier WLAN- Hotspot in St. Ingbert war. Schwerhörig bin ich glücklicherweise nicht und auch noch nicht in jenem gesetzten Alter.
Im 2. Fall könnte man immerhin annehmen, dass Facebook mein Alter kennt, allerdings habe ich meinen Geburtstag im Profil auf 1905 datiert. Also ist es ein sehr ungenauer Datenbestand, den Facebook über mich pflegt.
Auch im 3. Fall stochert Facebook bei der Analyse meines Datenprofils ziemlich im Dunkeln. Es ist Ihnen nur möglich, sehr vage Informationen über mich an ihre Werbepartner zu übermitteln. Mein falsches Geburtsdatum und die IP- Adresse des Proxyservers dessen Standort in Deutschland ist, ist quasi alles, was Facebook von mir relativ gesichert weiß. Das ist fast nichts und falsch dazu und somit gut.
Der Einsatz von diversen Verschleierungsmaßnahmen und ein Mindestmaß an Freizügigkeit über die eigene Person zeigen effektive Wirkung. Wüssten Facebook’s Werbepartner, welch miserables Nutzerprofil ihnen der Datenkrake verkauft hat, würde es den Erfolg des Zuckerberg- Unternehmens erheblich ausbremsen, würden es viele andere Nutzer ähnlich handhaben.
Die Möglichkeit, dass man hier Kommentare mit dem Facebook- Profil verfassen kann, zwingt die Besucher, die tatsächlich Kommentare verfassen möchten, nicht dazu, es nicht auf die übliche Weise zu tun. Da auch auf dieser Internetpräsenz keine Tracker die Nutzerdaten erfassen und erst recht nicht an Facebook & Co. weiterleiten, ist diese Kritik ziemlich unberechtigt. Selbst nutze ich auch oft den Facebook- Account für Kommentare auf diversen Internetpräsenzen, da ich dadurch nicht überall einen eigenen Account anlegen muss. Da mein Facebook- Account quasi ohne Aussagekraft ist, erhält Facebook bestenfalls die Information, dass ein über 100 Jähriger, der am südlichsten Zipfel Südamerikas lebt, dennoch sich permanent in Deutschland aufzuhalten scheint, in einer Baumschule und in Oxford bildungstechnisch umtriebig war und von Beruf der Pressesprecher der fiktiven Diktatur Omnibrain aus einem Computerspiel zu sein vorgibt…