Als ich am 20. August 2019 wie gewöhnlich am Naturschutzgebiet LIK Nord
vorbeigefahren bin, habe ich eine für mich verstörende Beobachtung gemacht.
Auf dem Gelände vom AHA Hüttenpark Neunkirchen und der Berghalde König, ein Teilbereich jenes Naturschutzgebietes, werden die Brachflächen mit schwerem Gerät gemäht.
Was ist am Verständnis des Begriffs „Naturschutz“ so schwierig? Derartige Mäharbeiten auf Wiesenflächen, wo sich eigentlich die Natur entfalten soll, zerstören elementar wichtige Habitate vieler Tiere.
Kröten, Schlangen sowie viele andere Tiere, die nicht in der Lage sind, den Mähmaschinen rechtzeitig zu entkommen, werden damit getötet.
Der Schaden an der Insektenwelt ist sogar noch größer. Lebensräume, die erst dadurch entstehen können, dass menschliche Eingriffe weitgehend vermieden werden, haben keine Chance, sich zu entfalten. Die maschinelle Mahd ist eine der größten Bedrohungen für Tiere, die in Wiesenlandschaften leben.
Ich möchte das mal anhand von Schmetterlingen demonstrieren. Während die Falter zwar davon fliegen, wenn die Maschinen anrollen, haben deren Eier, Raupen und Puppen keine Chance.
Im Lebenszyklus eines Schmetterlings stellt der Lebensabschnitt als Imago, also als Falter, oft den kürzesten Zeitraum dar. Das sind zuweilen gerade mal 2 Wochen. Den Rest verbringt das Insekt sein Leben als Ei, Larve oder als Puppe. In keinem dieser Stadien ist es dem Insekt möglich, der tödlichen Gefahr durch Mähmaschinen zu entkommen.
Die Raupe des prächtigen Papilio machaon, besser unter dem Trivialnamen Schwalbenschwanz bekannt, lebt auf wilder Möhre, Dill und Fenchel, alles Wildkräuter, die auf naturbelassenen Magerwiesen vorkommen. Man braucht sich eigentlich gar nicht mehr die Frage zu stellen, warum dieser schöne Falter und viele andere Schmetterlinge nur noch selten zu erblicken sind…