US- Präsident Barack Obama wurde kurz nach seinem Amtsantritt der Friedensnobelpreis verliehen. Das roch förmlich nach Satire, dennoch meinte es das Nobelpreiskomitee bitter ernst. Offensichtlich wünschte man sich einen Messias herbei, der das amerikanische Militär endlich von den Brandherden, die sie maßgeblich selbst entzündet hatte, zurück pfeifen würde. Der erste farbige Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten muss schließlich ein Zeichen setzen, dachten sich die Preisverleiher erwartungsvoll. Jede andere Überlegung grenzt an Senilität.
Seinen Erwartungen wurde der amerikanische Präsident in keiner Weise gerecht. Es ist schwierig, sich keinen Spekulationen hinzugeben, doch spricht man inzwischen offen von einem neu entflammten „kalten“ Krieg zwischen den sogenannten Supermächten Amerika und Russland. Das Spielfeld für diese Schlacht heißt übrigens Ukraine, Obamas Gegenspieler Wladimir Putin. So sieht es offenkundig die Geschichtsschreibung vor. Weil jedoch Obama samt seiner Verbündeten in der NATO alles andere als glaubwürdige Friedenspolitik offenbaren, darf man nicht vergessen, dass Herr Putin im Grunde ein Despot ist. Es sollte sich nicht die Frage stellen, ob eine gut funktionierende Diktatur einer leider miserabel gelebten Demokratie vorzuziehen sei. Nur weil auf Seiten des Westens eklatante Fehler im Ukraine- Konflikt begangen wurden, wird dadurch das Handeln der Gegenseite nicht besser.
Die Menschen in der Ukraine sind die Leidtragenden, nach deren Wünschen sich eigentlich alle Konfliktparteien richten sollten. Man sollte sich demnach nicht von all jenen Propaganda- Bemühungen beeinflussen lassen, die eigene Sympathie nach West oder Ost zu verlagern. Die Solidarität sollte einzig den Betroffenen gelten und keinesfalls den politischen und militärischen Drahtziehern, welche förmlich nach moralischer Rechtfertigung für ihr verwerfliches Handeln hecheln und dabei weder auf Lügen oder Intrigen verzichten. Leider sind wir an einem Punkt angelangt, der konsequentes Hinterfragen jeglicher Protagonisten beider Konfliktparteien verlangt.
Nun ist der Mensch bekanntermaßen ein Herdentier und folgt blind der Tradition von Lemmingen fremdbestimmten Leitfiguren. In Deutschland repräsentieren insbesondere die Wähler der großen Volksparteien jene possierlichen, jedoch auch ziemlich naiven, mausverwandten Wühltiere. Dass jenes Verhalten des Massenselbstmordes von Lemmingen ebenso eine Illusion ist, wie der Glaube an verantwortungsbewusstes Handeln unserer Regierungsvertreter, sollte endlich etwas Speicherplatz in der Festplatte von Wählerhirnen finden.
Aktuell liefert Heiko Maas (SPD), einstiger Padawan (Synonym für „Schüler“ aus dem Star Wars Universum) vom ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten und Ex- Linken- Parteichefs Oskar Lafontaine, der in seinem Bundesland nie politisch überzeugen konnte, den Beweis für umfassende Inkompetenz als Justizminister. Sollte Herr Maas nicht an Blitzdemenz leiden, müsste ihm schließlich bewusst sein, warum Edward Snowden einer nach Moskau anreisenden Delegation des entsprechenden Untersuchungsausschusses nicht Rede und Antwort stehen kann. Es wäre ein Zeichen der eigenen Staatssouveränität, Herrn Snowden in Deutschland zu befragen und ihm Immunität gegenüber den USA und einem in diesem Fall absurden Auslieferungsvertrag zu zu sichern.
Da wurden durch Edward Snowden ungeheuerliche Schnüffelaktionen diverser Geheimdienste detailliert nachgewiesen, während die Bundesregierung zunächst die massenhaften Ausspähungen leugnete und später zu relativieren versuchte. Damit reiht Herr Maas sich nahtlos in die unfähige Regierungsmannschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel(CDU) ein, deren einstige Lakaien, Ex- Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) und Ex- Innenminister Hans- Peter Friedrich(CSU), den NSA- Untersuchungsausschuss zu verhindern versuchten und die Ausmaße der Spionagetätigkeiten klein reden wollten.
Man kann sich nicht dem Eindruck erwehren, dass in dieser Angelegenheit die Bundesregierung die eigene Inkompetenz mit aller Gewalt zu vertuschen versucht und sich dabei weltweit lächerlich macht, denn tiefer kann man gar nicht mehr im Arsch des amerikanischen Präsidenten stecken, wodurch dieser alsbald Würgereflexe durch den von unten herannahenden Haaransatz unserer Bundeskanzlerin bekäme.
Die erst kürzlich durchgeführte Europa- Wahl bestätige einmal mehr, dass die Mehrheit der Deutschen lieber konservativ belogen und betrogen wird anstatt ihre Wohlstandslethargie der Gerechtigkeit und des eigenen Gesichtsverlustes wegen verlassen würde. Wer sich jetzt angepisst oder denunziert fühlt, darf sich gerne mit konstruktiven Gegenargumenten zur Wehr setzen. Dieses Volk ist doch selbst daran schuld, dass wir den Führungseliten folgen und in den Abgrund stürzen, während diese jedoch immer einen Fallschirm besitzen. Nicht die Lemminge sind blöd…
Ob man in Oslo die Entscheidung, wer 2008 „am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat, tatsächlich von der Hautfarbe abhängig gemacht hat, kollektiver Senilität anheim fiel oder der inzwischen allgemeinen Normalverpeilung gefolgt ist, lasse ich jetzt einmal dahingestellt.
Den Rückfall in den kalten Krieg lege ich persönlich nicht einmal Herrn Obama selbst zur Last, auch nicht abzüglich des Anteils der EU, Deutschlands und des in letzter Zeit so viel zitierten russischen Despoten Putin. Auch wenn man, und das nicht nur bezüglich der USA, über den Begriff „Demokratie“ durchaus geteilter Meinung sein kann. Meine Ansicht dazu: Eine repräsentative Demokratie kann nur unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren; kein Lobbyismus, keine Politiker, die sich nebenbei in oder für die Wirtschaft engagieren, ein Rechtssystem, das jeden Verstoß gegen diese Regeln unter strenge Strafen stellt, und eine freie Presse, die jeglichen Verstoß – oder auch nur den Versuch dazu – gnadenlos anprangert, sodass der Souverän Wähler für die Zukunft seine Konsequenzen ziehen kann. Unter diesen Gesichtspunkten schneidet ein Herr Obama (ebenso wie eine Frau Merkel während ihrer Verdauungstrakt-Safari) nicht besser ab als ein Herr Putin. Sie verpacken die Lüge „Demokratie“ nur geschickter, was sie in meinen Augen eher noch unsympathischer macht.
Die inzwischen allerorten als so selbstverständlich hingenommenen Verquickungen von Politik, Wirtschafts- und Finanzsystemen, sowie der direkte Einfluss, den die beiden Letzteren auf Ersteres nehmen – völlig ungeniert und den Begriff „Demokratie“ dabei ad absurdum führend – und die Verflechtungen unserer Medien mit diversen Think-Tanks, die diese oben genannten Verquickungen fördern statt sie anzuprangern und die maßgeblich dazu beigetragen haben, den Bürgerkrieg in der Ukraine anzuzetteln und den neuen Kalten Krieg herbeizupropagieren, lassen nur einen Schluss zu: die Menschen dieser Welt dienen dem Kapital. Sie tun es durch ihre Arbeit, ihre Not und nicht zuletzt durch ihr Sterben in den Krisengebieten dieser Welt.
Der Friedensnobelpreis ist zu einer Farce verkommen. Und spätestens in ein paar Jahren müsste der Titel des Artikels wohl eher „Fracking, Freihandel, Ukraine-Kuchen“ lauten. Sofern dann die Panzer der Nato zur „Befreiung“ russischer Ressourcen nicht schon viel weiter östlich rollen und Europa noch in unflambierter Form existiert.