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Tag der deutschen Uneinigkeit

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Im Jahr 2016 fanden die Feierlichkeiten  mit politischer Prominenz zum Tag der deutschen Einheit in Dresden statt. Dass die Örtlichkeit unglücklich gewählt wurde,   bestätigte sich durch  eine massive Präsenz von sogenannten Wutbürgern, die vorwiegend verbal die Teilnehmer der etablierten Parteien  bis hin zur Bundeskanzlerin zum Teil in beleidigender Form beschimpften.

Quelle: google.de
Quelle: google.de

Sogar der amerikanische Internetkonzern widmete diesem Ereignis temporär ein eigenes Logo.

Ausgerechnet in Ostdeutschland, wo Freiheit vor 1990 keinesfalls selbstverständlich war, schlägt zuweilen blinder Hass den Repräsentanten des vereinten Deutschlands entgegen. Irrsinnigerweise suchen die Protangonisten von Pegida, sogenannte Reichs- und Besorgtbürger sowie die  rechte Szene eine nicht vorhandene Legitimation für ihr Handeln in der Meinungsfreiheit, welche es ironischer Weise vor der Einheit in der ehemaligen DDR quasi nicht gab.

Offenkundig fehlt immer mehr Menschen die Gabe, Meinungsfreiheit von Beleidigung, Schmähung und Hetzparolen zu unterscheiden.  Dieser Tag ist der denkbar ungünstigste  Moment, der Welt zu zeigen, dass  man als Deutscher mit  der eigenen Regierung , deren Handeln und auch mit der eigenen Situation augenscheinlich unzufrieden ist. Jenseits der Staatsgrenzen müssen sich unsere Nachbarn verwundert betrachten, wie die Bürger eines wohlhabenden Landes auf hohem Niveau jammern.

Es entsteht der Eindruck, als würde das zurecht getadelte schlechte Management der Flüchtlingskrise Deutschland ins Chaos zu stürzen. Aber eigentlich verhindert die Gegenwehr von selbsternannten Rettern des Abendlandes ein Gelingen mehr als jene Migranten, die aus durchaus unterschiedlichen Hoffnungen nach Europa geflohen sind. Nicht alle sind Kriegsflüchtlinge und manche Migranten fallen tatsächlich unangehm auf. All diese Probleme löst man jedoch nicht damit, dass sich die eigene Bevölkerung in Gutmenschen und Besserdeutsche spaltet. Letztere skandieren auch gerne Parolen wie „Wir sind das Volk“, wobei sich längst nicht jeder mit dieser Definition verirrter Patrioten  identifizieren möchte. Wo waren all diese braven Bürger, als die Banken von ihren Steuergeldern gerettet wurden? Warum schimpften die besorgten Bürger nicht auf ihre Volksvertreter, als Finanzhaie, Zocker und Spekulanten den Staat ausplünderten? Islamophobie ist ja so einfach durch ein Kleidungsstück wie diese unheilvolle Burka zu erzeugen. Bad Banks hingegen sieht man eben nicht.

Verdient dieser Tag es eigentlich noch, ein Feiertag zu sein?

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