Wir rechnen mit der Zuverlässigkeit der deutschen Post, dass unsere Briefbombe pünktlich zum Schwarzpulver- Gedenktag (Silvester) dem Bundeskanzleramt zugestellt wird.
Der Inhalt des Umschlags ist verbal explosiv, aber führt zu keinerlei gesundheitlichen Schäden, sofern man eine ungleichmäßige Rötung von Gesichtspartien aufgrund eines Ärgernisses davon ausschließt. Jedoch kann man mit etwas gutem Willen den enthaltenen Text auch als Ansporn für eine bürgerfreundliche Politik betrachten. Zu vermuten ist allerdings, dass relevante Personen der aktuellen Bundesregierung den Inhalt dieses Briefes gar nicht lesen möchten. Mit einer Antwort ist wohl kaum zu rechnen, geschweige denn mit Lösungsansätzen zu den geschilderten Problemen tausender Menschen in diesem Land.
Eine Partei aus politischer Notwehr zu gründen, weil man beim derzeitigen Parteienangebot ernsthafte Probleme bekommt, sich wenigstens rudimentär vertreten zu fühlen, erklärt auch jene viel diskutierte Politikverdrossenheit, deren Resultat in immer niedrig werdender Wahlbeteiligung mündet. Die politische Willensbildung in diesem Land obliegt einem elitären Kreis, dessen Sprachrohre permanent jene Demokratie lobpreisen, welche sich im turnusmäßigen Urnengang alle vier Jahre für die Bürger erschöpft.
Briefbomben verfolgen in der Regel den hinterhältigen Zweck, dessen Empfänger Schaden zu zufügen. In diesem Fall jedoch soll ein Schaden abgewendet werden…
Der Inhalt des Schreibens kann beim Bundeskanzleramt erfragt werden oder per Email an kontakt@soznet.org