Alle Jahre wieder…

Share Button

…kommt der kommunale Bautrupp der Gemeinde und mäht nach Dienstplan und Vorschrift die Wegränder und noch vieles mehr.

In diesem Jahr waren sie wegen des verregneten Mai etwas früher da, weil eben die Vegetation dadurch in kurzer Zeit sehr hoch gewachsen ist. Glück für so manches Räupchen war diesmal bei uns neben dem Rad- und Wanderweg, der hier den Ort hinaus führt, der Umstand, dass nicht so radikal der Wildwuchs im Weggraben abgemäht wurde. Auch der frühe Zeitpunkt der Mahd kam zumindest den sogenannten Brennesselfaltern etwas entgegen.

Da ich allerdings jeder Zeit mit einer neuen Mähaktion des Bautrupps rechnen muss, habe ich das Stück Wegrand mal unter die „Lupe“ genommen. Recht schnell konnte ich ein Raupennest von Aglais urticae entdecken. Das sind meist Gespinste an der Spitze der Pflanzen. Ein Kleiner Fuchs hockte zudem recht verdächtig an einem Brennesselblatt. Den habe ich dann vorerst mal in Ruhe gelassen…

Zwischenzeitlich habe ich gezielt nach speziell gefalteten Brennesselblättern Ausschau gehalten. In knapp einer Stunde konnte ich 8 entsprechende „Tüten“ finden. Oft befinden sich in zusammengefalteten Brennesselblättern auch Raupen des Brennesselzünslers oder Spinnen. Doch wenn man genau hinschaut, sind die Blätter, worin sich eine Vanessa atalanta– Raupe eingesponnen hat, quasi immer an der Mittelrippe eingeschlagen, dass die beiden Blattränder aufeinander treffen und zusammengesponnen sind. In der Regel ist das ein sicheres Zeichen auf eine Admiral- Raupe, aber manchmal sind sie auch schon ausgezogen. Gegen Ende Juni bis Anfang Juli stehen die Chancen zumindest in unserer Region (nördliches Saarland) nicht schlecht, fündig zu werden. Und meine Finger schmerzen hinterher auch immer wegen der Nesseln, weil ich wie meistens natürlich entsprechende Handschuhe vergessen habe.

Eine der Raupen fühlte sich dadurch so sehr gestört, dass sie sich eine neue Behausung sucht.
Zum Schluss habe ich dann nochmal nachgesehen, wo der Kleine Fuchs so konzentriert an einem Blatt gesessen hat. Tatsächlich hat das Tier dort seine Eier abgelegt.

Glück für mich und auch für die Eier und Raupen, dass meine kleine Inspektion so erfogreich verlief. Wieder kommen neue Gäste in meinen naturnahen Garten hinzu. Ich freue mich schon jetzt riesig auf die tollen Falter, die demnächst zusätzlich die Blumen in unserem Garten bevölkern werden, anstatt den Tod durch Mähmaschinen erleiden zu müssen.

Kleiner Fuchs (Aglais urticae)

 

Admiral (Vanessa atalanta)
Share Button

Schreibe einen Kommentar