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Ligusterschwärmer, der unauffällige Riese

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Trotz eines ziemlich regnerischem und deutlich zu kaltem Mai 2021 schlüpfen die Faltern aus ihren Puppen. Meistens warten sie hierfür gute Wetterbedingungen ab. In diesem Jahr ist das schwierig.

Wenn man von großen, einheimischen Schmetterlingen spricht, fällt der Name „Schwalbenschwanz“ nicht selten. Nachtfalter hingegen hat man kaum dabei im Blick, denkt der Laie ohnehin dabei „nur“ an Motten, die sich gelegentlich dem Licht folgend in einer Wohnung verirren und nicht selten dadurch dem Tod geweiht sind.
Sind die „Motten“ dann auch noch etwas größer als üblich, löst das bei manchen Zeitgenossen oft Panik oder gar Ekel aus.
Dabei sind die Tiere vollkommen harmlos und das Märchen vom kleiderfressenden Ungeziefer trifft auch lediglich auf die Larve der Kleidermotte (Tineola bisselliella) zu. Der Falter selbst hingegen ist nicht einmal in der Lage, Nahrung jedweder Art zu sich zu nehmen.

Frisch geschlüpfter Falter am 24.05.2021
Frisch geschlüpfer Falter am 24.05.2021
3 Ligusterschwärmer aus der Zucht, geschlüpft im Mai 2021

Der Ligusterschwärmer ist um ein Vielfaches größer als jener kleine,  als schädlich eingestufte Artverwandte.
Abgesehen von einigen anderen Nachtfaltern, vorwiegend Schwärmern, die jedoch erst als Wanderfalter nach Mitteleuropa einfliegen, gehört Sphinx ligustri zu den größten einheimischen Schmetterlingen, die nördlich der Alpen ganzjährig alle Entwicklungsstadien durchlaufen. Mit bis zu stattlichen 12cm Spannweite ist der Ligusterschwärmer ein imposantes Insekt.

Fast noch interessanter ist die Raupe des Nachtfalters.
Ihr verdankt das Tier seinen wissenschaftlichen Namen, abgeleitet von deren Ruheposition. Die Haltung erinnert an die ägyptische Sphinx- Statue in Kairo.


Da die Raupe sich vorwiegend von Liguster ernährt, fällt sie häufig den Rückschnittmaßnahmen der Hecken zum Opfer. Die Pflanze gibt es vorwiegend als kultivierte Hecke, nur noch selten als Strauch in freier Natur. Da auch die Raupe von Gartenbesitzern oft als Schädling betrachtet wird und die Verwendung von Insektiziden immer noch große Verbreitung auch unter Hobbygärtnern besitzt, ist die Art inzwischen selten geworden.

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