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Gibt es unterschiedliche Segelfalter?

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Seit Jahren beschäftigt mich der Umstand, dass der Segelfalter (Iphiclides podalirius) einerseits ein extrem wärmeliebender Falter ist, andererseits aber auch bereits dessen 1. Generation im zeitigen Frühjahr aus seiner Puppe schlüpft, wo die Nächte durchaus noch eisig werden können.

Iphiclides poalirius auf Pfirsichblüte im März 2022
Iphiclides poalirius auf Pfirsichblüte im März 2022

In der Zucht sind die ersten Falter in diesem Jahr am 16. März geschlüpft. Am 28. März 2022 folgte das Exemplar auf dem Foto.
Die Puppen stammen aus Italien, Lombardei.

In Mitteleuropa kommt der Falter zwar nicht häufig vor, aber durchaus regelmäßig in Regionen mit Hanglage wie Mosel, Nahe  oder Rhein. Auch in Brandenburg wurden Exemplare nachgewiesen, also recht nördlich. Je weiter man südlich in Richtung Mittelmeer blickt, desto häufiger tritt die Art in Erscheinung. Auch in alpinen Regionen wie in Südtirol bei Bozen, kommt die Art vor.

Auffällig ist, dass die klimatischen Bedingungen doch extrem unterschiedlich sind. So gibt es in den Alpen noch bis in den Mai gelegentlich Nachtfröste, während auf den griechischen Inseln die Temperaturen über das gesamte Jahr mild im Winter und  heiß im Sommer sind.

Iphiclides poalirius auf Pfirsichblüte im März 2022
Iphiclides poalirius auf Pfirsichblüte im März 2022

Welches Geheimnis trägt der Segelfalter in sich? Die Art verträgt also in der 1. Generation durchaus extreme Kälte und die 2. Generation liebt es trocken und heiß.  Das ist durchaus ungewöhnlich für einen Schmetterling. Oder gibt es einen südlichen und einen nördlichen Segelfalter, der optisch identisch ist?

Auffallend war, dass die Falter nach dem Schlupf sehr unbeholfen waren und auch nicht richtig fliegen konnten. Sie stürzten umgehend zu Boden und kamen auch nicht wieder hoch. Dabei ist das nicht nur der Fall direkt nach dem Schlupf, wo so etwas durchaus üblich erscheint, sondern selbst einen Tag danach. Die Flügel waren nicht wirklich ausgehärtet und immer noch sehr weich.
Erst in der Mittagssonne bei über 20 Grad Celsius sind die Flügel bei diesem Exemplar richtig auszutrocknet.  Doch in Mitteleuropa kann man sich eher schlecht darauf verlassen, dass die Sonne bereits im März so warm scheint. Mangels Referenz- Exemplaren aus Mitteleuropa kann ich diese Merkwürdigkeit leider nicht nachvollziehen.
Es ist also erstaunlich, dass gerade dieser Schmetterling zu den ersten Ankömmlingen in der neuen Saison gehört, abgesehen von den als Falter überwinternden Arten.

Die Falter aus dem Süden scheinen zudem im Durchschnitt kleiner als ihre nördlichen Verwandten zu sein. Das kann jetzt eine subjektive Annahme sein. Wissenschaftlich sind diese Beobachtungen nicht manifestiert.

Über Erfahrungsberichte weiterer Schmetterlingsfreunde in den Kommentaren würde ich mich freuen. Eventuell kommt man dem Segelfalter ja so auf die Spur 😉

 

 

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