Schon wieder eine Rettungsaktion (Blutbär)

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Stillgelegte Eisenbahntrassen werden oft zu Radwegen umfunktioniert. Eigentlich ist das eine tolle Sache. Auch ist es erforderlich, dass diese Wege nicht zuwuchern. Der Randbewuchs wird daher recht regelmäßig geschnitten und gemäht. Aber nicht selten werden diese Maßnahmen zu massiv in die Fläche betrieben, vermutlich um zu häufige Einsätze vermeiden zu können.

Für viele Schmetterlingsarten wurden diese Radwege zu neuen Lebensräumen. So konnte ich im Vorbeifahren an einigen Jakobskreuzkraut- Pflanzen die Raupen des gleichnamigen Jakobskrautbären entdecken. Das ist recht leicht, denn sie sehen aus wie Ringelsocken (Stutzen) von Borussia Dortmund, gelb- schwarz im Wechsel auf den Segmenten.

Die Raupe von Tyria jacobaeae ist giftig für viele potentielle Fressfeinde, weil sie eben die Giftstoffe der Pflanze aufnimmt. Das Jakobskreuzkraut selbst kann für Weidevieh tödlich sein, wenn es bei der Ernte ins Heu gerät. Pferde, Kühe oder Schafe würden beim Frischfutter von den in der Pflanze enthaltenen Bitterstoffen abgeschreckt werden, die aber im getrockneten Zustand nicht mehr enthalten sind.
Die Pflanze wird daher massiv von Landwirten und Viehzüchtern bekämpft, wenngleich durch Mähaktionen erhebliche Kollateralschäden entstehen und die Verbreitung der Pflanze sogar eher begünstigt wird.

Es gibt inzwischen sogar erfolgversprechende Ansätze, mit dem Jakobskrautbär das gefürchtete Gewächs biologisch zu bekämpfen.
https://blutbaer.de/

Der hübsche kleine Schmetterling wird auch Blutbär oder Karminbär genannt. Der Nachtfalter, der auch tagaktiv ist, wird leider immer seltener. Das hat vorwiegend mit der Zerstörung seiner Lebensräume zu tun, trockene, sonnige Wiesenhabitate mit dem Vorkommen der Raupenfutterpflanze und Nähe zu Waldrändern. Also ehemalige Eisenbahntrassen sind quasi ideal für das Tier. Man muss dem Schmetterling und seiner Raupe nur diesen Lebensraum lassen. Vorsorglich habe ich die Raupen, die an Pflanzen waren, die sehr nah am Wegrand wuchsen, eingesammelt. Die Gefahr, dass sie der nächsten Mähaktion zum Opfer fallen würden, ist ständig gegeben.

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