Lichtwaldfalter werden die Schmetterlinge der Arten Limenitis camilla (Kleiner Eisvogel), Limenitis populi (Großer Eisvogel), Apatura iris (Großer Schillerfalter) und Apatura ilia (Kleiner Schillerfalter) umgangssprachlich genannt.
Ihr typischer, weitgehend identischer Lebensraum, hat den Faltern diesen zusammenfassenden Namen zugetragen. Sie leben vorwiegend in lichten Laubwäldern, mit Lichtungen, Sukzessionsflächen und Waldwegen. In unmittelbarer Nähe müssen sich die Raupenfutterpflanzen befinden und fast immer ein eher bescheidenes Fließgewässer. Es ist ein ganz bestimmtes Mikroklima, welches diese Schmetterlinge benötigen.
Es ist dementsprechend gar nicht so einfach, die Raupen dieser Schmetterlinge in einer geschützten Zucht aufzuziehen.
Die jungen L1- bzw. L2- Raupen besetzen fast ausschließlich ein Blatt der jeweiligen Futterpflanze, dass sie systematisch anfressen. Diese Systematik besitzt auch einen wichtigen Grund. Insbesondere die Limenitis- Arten bereiten das Blatt durch jenes spezielle Fraßmuster auf das zukünftige Winterquartier vor. Man bezeichnet es als Hibernarium , welches einen gewissen Schutz vor Umwelteinflüssen und Fressfeinden während der Wintermonate bietet. Das Blatt wird durch dieses Fraßmuster und Spinnfäden zu einer Art Tüte, die zusätzlich mit weiteren Spinnfäden sehr stabil am Pflanzenstengel befestigt wird.
Während die Pflanze im Winter ihre Blätter verliert, bleibt das Hibernarium fest mit dem Zweig verwoben und fällt nicht ab. Es wird welken und sich dunkel verfärben, aber ansonsten mit seinem lebendigen Inhalt bis ins kommende Frühjahr Wind und Wetter trotzen.
Die beiden Apatura- Arten verharren auch weitgehend auf ihrem Sitzblatt und diese zeigen auch ein charakteristisches Fraßbild, jedoch bauen die Raupen keine Hibernarien. Sie überwintern eng angelegt an Zweigen, meist in Astgabeln.
In einer Zucht ist es daher von entscheidender Wichtigkeit, dass diese Raupen auf lebenden Pflanzen gehalten werden. Blätter, die verwelken, können die notwendigen Vorbereitungen der Raupen auf den Winter empfindlich beeinträchtigen.
Die Pflanze auf der Abbildung im Blumentopf ist eine kleine Salweide. Sie wird möglichst ohne andere Insekten im Aerarium platziert. Sie wird alle Blätter verlieren und in kommenden Frühjahr frische Triebe erzeugen. So kann gewährleistet werden, dass die überwinternden Raupen auch passgenau Futter finden und auch vor Fressfeinden geschützt sind.