Danaus plexippus gilt in Nordamerika als meist erforschter Tagfalter. Legendär sind die Wanderbewegungen nach Mittelamerika und wieder zurück.
Auch in Europa gibt es Inselpopulationen des Monarchfalters, z.B. auf den Kanarischen Inseln und Madeira.
Auch auf der iberischen Halbinsel kommt die Art vor. Entscheidend hierfür ist primär das Vorkommen der Raupenfutterpflanzen, Asclepias– Arten. In Mitteleuropa kommen diese Pflanzen nicht in der Natur vor. Daher ist alleine schon wegen dieses Defizites keine dauerhafte Population möglich, auch nicht aufgrund einer möglichen Begünstigung durch den Klimawandel.
In einer geschützten Zucht verpuppten sich die Raupen und schlüpften im Juli aus.
Im heimischen Garten hatte ich inzwischen einige winterfeste Seidenpflanzen (A. incarnata, A. speciosa) gepfanzt.
Trotz der schlechten Wetterbedingungen wurden die Falter in die Freiheit entlassen.
(Anmerkung: Eine Faunenverfälschung liegt nicht vor, da Monarchfalter sogar schon an der englischen Küste gesichtet wurden. Die Wanderfalter gelangen gelegentlich mit Windströmungen nach Mitteleuropa, können hier aber nicht dauerhaft überleben.)
Eine erste Beobachtung war, dass die Falter in den Garten zuückzukommen schienen. Sie konnten mehrere Tage dort beobachtet werden.
Das deckt sich mit dem Verhalten der Falter auf La Palma (Kanaren). Dort leben relativ beständige Populationen vorwiegend in Park- und Hotelanlagen mit dem Vorkommen von Asclepias– Pflanzen. Auch dort sind diese Pfanzen nicht heimisch, finden aber hervorragende Bedingungen vor, sich zu verbreiten. Ursprünglich werden sie dort als Zierpflanzen in kultivierten Bereichen gepflanzt.
Trotz der schlechten Witterungsverhältnisse konnte ich einige Eier an den Pflanzen entdecken und später sogar immerhin eine erwachsene Raupe.
Vor Vögel sind die Raupen wegen ihrer Giftigkeit weitgehend geschützt, aber Wespen und Hornissen scheinen die Räupchen durchaus auf den Speiseplan zu nehmen.
Dauerhafte Populationen wird Danaus plexippus in unserer Region auf absehbare Zeit nicht ausbilden können. Eine Überwinterung der Falter unter den hier herrschenden Bedingungen ist eher ausgeschlossen, obwohl auch Vanessa atalanta diesen Evolutionssprung geschafft hat.
Aber es war eine ausgesprochen tolle Erfahrung, im eigenen Garten diese imposanten Falter über einige Tage beobachten zu dürfen und sogar eine Reproduktion nachweisen zu können.
Ausgesprochen interessant wäre es, herauszufinden, in welchem Stadium eine Überwinterung möglich wäre. Die nordamerikanischen Falter wandern vorwiegend in bestimmte mexikanische Gebirgsregionen, wo es durchaus auch gelegentlich ziemlich kalt werden kann.
Obwohl Danaus plexippus der angeblich meist erforschte Falter sein soll, so scheinen viele Fragen noch offen zu sein.
Durch Abholzung der speziellen Waldregion in Mexiko und dem Einsatz von Pestiziden in Nordamerika brechen die Bestände dieses prachtvollen Schmetterlings immer mehr ein.
Die Zucht ab Herbst stellt eine besondere Herausforderung dar. Die Seidenpflanzen verlieren ihre Blätter vollkommen. Als Ersatzfutter wird kurioserweise das Fruchtfleisch des Butternut- Kürbis angenommen. Das ist aber nicht ausreichend für die Entwicklung, da die Raupen unbedingt auch das Gift aus den Asclepias- Pflanzen mindestens teilweise benötigen.